Starke Hitze begünstigt Feuer
Die Hitzewelle, die Ende August mit Temperaturen über 30 Grad über die Kanarischen Inseln hereinbrach lieferte ideale Bedingungen für Wald- und Flächenbrände.
Auf La Gomera brach aus bislang ungeklärten Ursachen am frühen Abend des 28. August im Gebiet von Tazo und Cubaba in Vallehermoso ein Feuer aus, dass aufgrund der anhaltenden Hitze erst fünf Tage später für komplett gelöscht erklärt werden konnte. Die Flammen waren teilweise von weit her zu sehen und verwüsteten etwa 80 Hektar Agrarland und Palmenhaine. Bis zu vier Löschhubschrauber und Brandbekämpfungseinheiten des Cabildos waren im Einsatz. Auch das gesamte Brandbekämpfungspersonal des Nationalparks Garajonay half bei den Löscharbeiten. Der Nationalpark blieb von den Flammen verschont.
Rund 90 Anwohner mussten evakuiert werden, weil das Feuer drohte, auf ihre Häuser überzugreifen, was schließlich aber durch die gute Arbeit der Löschkräfte verhindert werden konnte.
Die Auswertung des Schadens ist zwar noch nicht endgültig, es wird aber von großen Ernteverlusten in den betroffenen landwirtschaftlich genutzten Zonen sowie Schäden an der Bewässerungsinfrastruktur, am Strom- und Telefonnetz gesprochen.
Fast zur gleichen Zeit wie auf La Gomera brachen an zwei Stellen im Norden Teneriffas ebenfalls Feuer aus. In den Gemeinden Tacoronte und El Sauzal führten Hitze und starker Wind dazu, dass sich zwei Brandherde gefährlich ausbreiteten. Eines der Feuer brach auf einem brachliegenden Grundstück oberhalb des Golfplatzes bei Guamasa aus, der andere Brandherd wurde bei La Hornaca an der Gemeindegrenze zwischen El Sauzal und Tacoronte lokalisiert. Beide Feuer konnten schnell unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch gab Teneriffas Umweltbeauftragter, Wladimiro Rodríguez, zu, dass bedingt durch die ungünstigen Windverhältnisse einige Häuser in Agua García fast in Gefahr geraten wären.
In El Sauzal zerstörte das Feuer mehrere Weinberge und verursachte einen Ernteverlust von geschätzten 50%. Sowohl der Bürgermeister von El Sauzal, Mariano Pérez, als auch Wladimiro Rodríguez gehen von Brandstiftung aus.
Mordshitze trotz Passat
Während Spanien unter der extremen Hitzewelle litt – in Sevilla wurde am 31. August ein Höchstwert von 42,1 Grad gemessen – kamen die Kanarischen Inseln noch relativ glimpflich davon. Aber auch auf dem Archipel brachten extreme Temperaturen zusammen mit feuchter Luft und Calima die Menschen gehörig ins Schwitzen. Der staatliche Wetterdienst rief in den letzten Augusttagen zeitweise Alarmstufe Orange aus, setzte die Warnung dann aber wieder auf Stufe Gelb herab als die schlimmste Hitze mit Höchstwerten um die 38 Grad überstanden war.