„Europäisches Podium der Biodiversität“

1.703 Endemiten sind in den kanarischen Nationalparks zu Hause

In den vier kanarischen Nationalparks, El Teide (Teneriffa), Garajonay (La Gomera), La Caldera de Taburiente (La Palma) und Timanfaya (Lanzarote), sind 8.175 Spezies zu Hause.

1.703 davon sind Endemiten der Kanaren und der übrigen vier zu Makaronesien gehörenden Inselgruppen, den Azoren (Portugal), Madeira mit Porto Santo und den Ilhas Desertas (Portugal), Ilhas Selvagens (Madeira, Portugal) und den Kapverdischen Inseln (seit 1975 unabhängig von Portugal).

Fast die Hälfte des kanarischen Territoriums steht auf die eine oder andere Art unter Schutz. Aufgrund ihrer natürlichen Schätze, vor allem aber der großen Anzahl an endemischer Spezies könnten die Kanaren als „europäisches Podium der Biodiversität“ angesehen werden, ließ die Regionalregierung anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni wissen.

Dass sich die Behörden dieser Einzigartigkeit der Inseln bewusst seien, ließe sich auch an den 146 Gebieten erkennen, die das „Kanarische Netz geschützter Gebiete“ darstellen und zusammen mit den vier Nationalparks etwa 40 % der gesamten Oberfläche des Archipels umfassen.

Vor etwa sechs Monaten wurde die Leitung der Parques Nacionales vom Staat an die kanarische Regierung abgetreten. Die Übertragung sei, so erklärte der regionale Umweltminister Domingo Berriel in diesem Zusammenhang, „effizient und unter Wahrung sämtlicher Garantien“ über die Bühne gegangen. Man arbeite nun an der Gründung einer Agentur, in der sich sämtliche Inselbehörden aktiv an der Vereinheitlichung der Schutzmaßnahmen und -kriterien beteiligen können.

Ein wichtiges Anliegen sei dabei besonders der Schutz der endemischen Spezies. Durch spezifische Schutzprogramme konnte beispielsweise bereits im Nationalpark La Caldera de Taburiente auf La Palma die kanarische Ginsterart „Genista benehoavensis“ vor dem Aussterben bewahrt werden. Während 1998 nur noch zehn Exemplare gezählt wurden, bevölkern heutzutage über 7.000 den Nationalpark. Nicht zuletzt dank seiner calderaähnlichen Form konnten sich hier besonders viele endemische Spezies entwickeln und überleben. So wachsen hier beispielsweise 284 Pilzarten, von denen 42 erstmalig auf den Kanaren entdeckt wurden und 103 auf La Palma.

Der Teide-Nationalpark auf Teneriffa, der größte und älteste der Kanarischen Inseln, ist ebenfalls Heimat endemischer Tier- und Pflanzenarten. Von den 1.719 Spezies (631 Pflanzen und 1.088 wirbellose Tiere) sind 602 Endemiten der Kanarischen Inseln (58 Pflanzen und 544 Tiere).