Nirgends sonst in Europa stehen diese Ängste an erster Stelle der bürgerlichen Sorgenlisten
Wie eine Eurobarometer-Umfrage zur Ermittlung der sozialen Realität in der EU ergab, sind die Spanier die EU-Bürger, die sich am meisten um die Zuwanderung und den Terrorismus sorgen.
Brüssel – Nachdem erst kürzlich eine Umfrage der britischen Financial Times aufgezeigt hatte, dass Spanien auf der Beliebtheitsliste der Auswanderungsziele ganz oben steht, verwundert es nicht, dass gerade die spanischen Bürger sich Sorgen um die zunehmende Immigration machen.
EU-weit sind die größten Sorgen der Bürger die Arbeitslosigkeit, die steigenden Lebenshaltungskosten und die Rente, in dieser Reihenfolge. Unterdessen beschäftigt in Spanien der Terrorismus (42% der Befragten erwähnten diese Sorge), die Arbeitslosigkeit (36%) und die Zuwanderung (33%) die Bevölkerung.
Auf EU-Ebene rangiert die Zuwanderungsfrage nur auf Rang acht der Sorgenliste, während sie in Spanien Platz vier einnimmt. Nur in Italien, Malta und Österreich beschäftigt die Zuwanderung die Bevölkerung ebenfalls verstärkt. In Deutschland zählten nur 8% der Befragten diese Problematik zu ihren Sorgen.
Über drei Millionen Residentes
Wie das spanische Arbeits- und Sozialministerium mitteilte, leben in Spanien (Stand: 31. Dezember 2006) mehr als drei Millionen (3.021.808) Ausländer mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung bzw. Residencia-Karte. Im Vergleich zu 2005 stellt diese Zahl einen Anstieg von 10,33% dar. Von den drei Millionen Residentes stammen nur 21,8% aus Ländern der Europäischen Union. Der Großteil der Ausländer kommt aus Süd- und Mittelamerika (35,2%) und Afrika (23,4%), 12,7% aus Ländern außerhalb der EU, 6,5% aus Asien und weniger als 1 % aus Nordamerika.
Aufgeschlüsselt nach Nationalitäten stellten die Marokkaner Ende 2006 den größten Ausländeranteil dar, gefolgt von Ecuadorianern, Kolumbianern, Rumänen und Briten. Deutschland ist mit 2,56% vertreten.