Ernteminus durch extreme Wetterverhältnisse

Die Reben werden in diesem Jahr vermutlich einen erheblich geringeren Ertrag bringen

Die Weinlese ist in diesem Jahr von den widrigen Wetterverhältnissen betroffen, die praktisch das ganze Jahr über mit entweder zuviel Feuchtigkeit, zu starkem Wind oder zu hohen Temperaturen für die erwarteten erheblichen Ernteverluste verantwortlich gemacht werden.

Die Prognosen der verschiedenen Weinanbaugebiete der Insel sind durchweg pessimistisch.

Die Reben haben nicht so sehr unter der fehlenden Sonne und Wärme im Frühling, sondern mehr unter der Feuchtigkeit gelitten, die für das häufige Auftreten von Mehltau verantwortlich gemacht wird.

Besonders betroffen sind die Weingärten in den mittleren Höhenlagen an der Nord- und Südseite der Insel.

Schon Anfang Juli blickten die kanarische Winzer besorgt auf ihre Weinberge. Dann kam die extreme Hitzewelle mit zum Teil über 40° und tat ein Übriges.

2 Mio. Euro Verluste

Der Winzerverband des Weinanbaugebiets Tacoronte-Acentejo, der schon vor einigen Wochen meldete, dass etliche Reben von Mehltau befallen wurden und die Weinlese deutlich magerer als im letzten Jahr ausfallen werde, teilte nach der Hitzewelle mit, dass mit Verlusten in Höhe von mindestens 2,1 Millionen Euro gerechnet wird.

Über die Hälfte – 70% – der Weinanbaufläche sind betroffen. Fernando Meneses, stellvertretender Bürgermeister von Tacoronte, bezeichnete die geschätzten Verluste schon jetzt als „katastrophal“. Das wirkliche Ausmaß der Katastrophe werde aber erst mit dem Ende der Weinlese deutlich werden.

Doch nicht nur in Tacoronte sehen die Weinbauern einer mageren Ernte entgegen. Der Winzerverband des Orotavals hat ähnliche Probleme und rechnet ebenfalls mit einem beachtlichen Ernteminus im Vergleich zu 2006. Und auch in Güímar wird mit weniger Trauben gerechnet.

Manuel Rodríguez, Geschäftsführer der Weinkellerei Abona, nennt das Kind beim Namen und sagt: „Der Klimawandel hat uns weniger als den Norden betroffen, doch auch wir werden Verluste verbuchen müssen.“ Der milde Winter habe vor allem seine Spuren bei den weißen Reben hinterlassen, die nicht so reich getragen haben, merkt er abschließend an.