Wochenblatt-Leser helfen
Aufgrund der Kürzungen öffentlicher Zuwendungen von mehr als 12 Prozent im vergangenen Jahr, befindet sich die Caritas von Teneriffa in der schwierigsten Phase ihrer Geschichte. Da auch die Spenden von Unternehmen und Privatpersonen spürbar zurückgegangen sind, herrscht an allen Ecken und Enden akute Geldnot.
So sah sich die Organisation nicht nur gezwungen, drei Projekte einzustellen, sondern sie musste auch acht hauptberuflich arbeitende professionelle Mitarbeiter entlassen.
„Trotz all dieser Probleme“, so erklärte Leonardo Ruiz del Castillo, der Direktor der Caritas, „konnten wir im vergangenen Jahr mehr als 18.000 Personen betreuen, rund 5.900 Familien, die von der sozialen Ausgrenzung bedroht sind.“ Auf allen sieben Kanarischen Inseln erreichte die Caritas etwa 46.500 Personen mit ihrer Hilfe. Jedoch hat sich gegenüber 2011 die Zahl der Hilfesuchenden um 30 % erhöht.
„Obwohl wir vielen Menschen zumindest mit einigen Hilfsleistungen aus der größten Not geholfen haben, konnten wir die Anfragen von etwa 12.000 Personen nicht berücksichtigen, weil uns einfach die Mittel fehlen. Wir mussten sie an andere öffentliche oder private Hilfsstellen verweisen“, bedauerte der Direktor der Caritas.
„Die Kürzungen der Sozialleistungen durch die nationalen, regionalen und kommunalen Regierungen sind nur auf finanzielle und ökonomische Interessen ausgerichtet und lassen die sozialen Bedürfnissen außen vor“, kritisierte der Vizedirektor der Caritas auf Teneriffa, José María Rivero. „Die fundamentalen Rechte der Person mit der wirtschaftlichen Kapazität zu verknüpfen, führt zwangsläufig zur Verarmung der Gesellschaft“, monierte er an anderer Stelle.
Von den 18.600 Personen, die von den verschiedenen Hilfsstellen der Caritas in der Provinz Teneriffa betreut worden sind, haben etwa 90 % über die Kirchengemeinden Unterstützung erhalten. 10 % wurden über spezielle Projekte betreut, die sich an Obdachlose, Immigranten, alte Menschen oder gefährdete Jugendliche richten.
„Wir sind nicht darauf aus, mehr finanzielle Mittel von der öffentlichen Verwaltung zu erhalten, vielmehr bestehen wir darauf, dass diese Stellen ihren Verpflichtungen auf dem sozialen, gesundheits- und arbeitspolitischen Sektor nachkommen“, unterstrich Leonardo Ruiz del Castillo wiederholt. Die Caritas sehe ihre Aufgabe darin, die Verpflichtungen und Leistungen öffentlicher Institutionen zu ergänzen, wo das notwendig wird, jedoch nicht, diese zu übernehmen, klagte er an.
Das Profil der Armut
Wenn die Verantwortlichen der Caritas von Teneriffa auch versicherten, dass die Armut auf der Insel kein einheitliches „Gesicht“ habe, hat sich das Profil der Hilfesuchenden in Laufe der letzten Jahre verändert. Zurzeit sind Frauen zwischen 30 und 49 Jahren spanischer Nationalität, ohne Berufsausbildung, mit mehreren Kindern und ohne jeglichen Einkünfte das aktuelle Profil der Armut. Sie bilden die größte Gruppe der Hilfesuchenden. Auch Männer zwischen 50 und 55 Jahren und illegal auf der Insel lebende Immigranten suchen vermehrt die Hilfsstellen der Caritas auf. Viele Familien, die bislang in geregelten Verhältnissen lebten und deren sämtliche Mitglieder ihre Arbeit verloren haben, bitten bei der Caritas um Hilfe. Von jeweils 100 Euro die von der Organisation für hilfsbedürftige Menschen ausgegeben wurden, stammten 56 % aus fremden und 44 % aus eigenen Mitteln.
500 Obdachlose in der Hauptstadt
Auch die Zahl der Obdachlosen hat nach dem Bericht der Caritas erheblich zugenommen. Danach leben allein im Großraum Santa Cruz mehr als 500 Personen auf der Straße. Allein in der Innenstadt schlafen etwa 60 Menschen auf Parkbänken, in Hauseingängen etc. Ende 2011 lag die Zahl der Obdachlosen auf dem gesamten Archipel bei etwa 500. Leonardo Ruiz del Castillo bedauert, dass seine Organisation aufgrund der Kürzung von Subventionen gezwungen war, drei Obdachlosen-Stationen auf der Insel zu schließen. Auch deshalb finden jetzt immer weniger „Stadtstreicher“ einen Schlafplatz mit einem Dach über dem Kopf.
Protestkundgebung
Anlässlich des Internationalen Tages der Nächstenliebe fand in der Inselhauptstadt Santa Cruz eine Protestkundgebung statt, die bei der Plaza Weyler ihren Anfang nahm und bei der Plaza de la Candelaria endete. Dort wurde ein Manifest gegen die Kürzungen auf dem sozialen Sektor verlesen.
Mit unserer Spendenaktion „Aus Geben wächst Segen“ unterstützen wir ganz gezielt die kleinen Hilfsstationen, welche die Caritas in den verschiedenen Kirchengemeinden auf der Insel unterhält. Dort erhalten notleidende Familien „direkte“ Hilfe in Form von Lebensmitteln, Hygieneartikeln etc. Erst vor einigen Tagen haben wir die Gruppe der Caritas von Los Potreros über die Kirchengemeinde San Antonio mit 1000 Euro unterstützt.
Ganz herzlich bedanken wir uns bei Frau Erika Alwine Rieksmeier, die wieder eine Spende auf unser Konto überwiesen hat.
Was bisher mit den Spendengeldern geschah
Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt.
Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet.
Spendenempfänger:
„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isidro/ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300
Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000
Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13) Euro 18.069,19
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500
Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13) Euro 7.660
Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12) Euro 1.750
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paul“, La Laguna (05/12, 12/12) Euro 3.500
Gemeinde-Hilfsstellen in Puerto de la Cruz: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12) zusammen Euro 2.000
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13) Euro 1.019,03
Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung, (3/13) zusammen Euro 2.000
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13) Euro 1.000
Einladung zum Mitmachen
Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kostenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.
Machen Sie mit…
Wenn auch Sie bei unserer Aktion „Aus Geben wächst Segen“ mitmachen wollen, überweisen Sie bitte Ihre Spende auf das unten genannte Konto. Alternativ nehmen wir auch gerne Ihren Scheck oder Bargeld in unserem Büro in Puerto de la Cruz entgegen.
Spendenkonto bei der Solbank: 00810403340001185625
IBAN: ES1400810403340001185625
BIC: BSABESBB
Das Online-Spendenformular finden Sie hier: