Um dem Kyoto-Protokoll gerecht zu werden, kauft Spanien CO2-Emissionsrechte in großem Stil
Spanien wird der erste große Käufer von CO2-Emissionsrechten von einem osteuropä-ischen Land sein. Das Umweltministerium hat sich bereits mit Ungarn über den Kauf von sechs Millionen Tonnen Kohlendioxid geeinigt.
Madrid – Mit Polen, der Ukraine, Tschechien, Lettland, Litauen und Estland wird noch verhandelt.
Nur durch eine „Einkaufstour in großem Stil” durch osteuropäische Länder, kann Spanien derzeit noch die Auflagen des Kyoto-Protokolls erfüllen. Insgesamt 159 Millionen Tonnen CO2 werden, nach äußerst optimistischer Schätzung der Regierung gekauft werden müssen, um dem Überschuss der eigenen Emissionen entgegenzuwirken.
Bei vorangehenden Verhandlungen mit lateinamerikanischen Ländern, wo insgesamt 60 Millionen Tonnen Emissionsrechte gekauft werden sollen, wurde ein Durchschnittspreis pro eine Million Tonnen Kohlendioxid auf 7,80 Euro pro Tonne festgelegt. Bislang ist allerdings noch nicht bekannt, wieviel die spanische Regierung die Einkaufstour in den osteuropäischen Ländern kosten wird.
Spanien hat 2007 50% mehr CO2 in die Atmosphäre geleitet als 1990, obwohl laut Kyoto-Protokoll nur ein Anstieg von 15% erlaubt ist. Nach Regierungsangaben werden die Emissionen zwischen 2008 und 2012 sinken, bis nur noch ein Anstieg von 37% im Vergleich zu 1990 vorliegt. Dafür müssten die Emissionen allerdings innerhalb der nächsten fünf Jahre um 25 Prozentpunkte gesenkt werden.