Die Goldgrube – Landwirtschaft und Öl

Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Die meisten Berichte über das Jahr 2009 wurden schon veröffentlicht. Dabei überwogen zwar die positiven Nachrichten, aber der Ausblick auf 2010 fiel bei den meisten Unternehmen sehr zurückhaltend aus.

Zurzeit befinden sich die Aktienmärkte immer noch auf dem Oktoberniveau des vergangenen Jahres. Abgesehen von dem zwischenzeitlichen neuen Hoch Anfang Januar, vollzieht der Aktienmarkt damit seit mehreren Monaten eine Seitwärtsbewegung. Ob aus der aktuellen Seitwärtsbewegung in den nächsten Monaten eine weitere Festigung oder ein Verfall der Aktienkurse folgen wird, steht derzeit noch in den Sternen. Anfang des Jahres dachten wir noch, dass die Exit-Strategie der Zentralbanken der größte Unsicherheitsfaktor für die Aktienmärkte ist. Aber inzwischen ist deutlich geworden, dass die Finanzsituation der einzelnen Staaten die bestimmende Größenordnung ist.

Zurzeit steht die Frage der Bonität Griechenlands und, daraus abgeleitet, die Bonität anderer europäischer Staaten sowie letztlich die Diskussion um die Zukunft des Euros im Mittelpunkt. Wie diese großen Fragen gelöst werden, ist derzeit noch vollkommen offen. Die Stabilitätskriterien von Maastricht, die eine maximale Verschuldungsquote von 60 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vorsehen, werden 2010 voraussichtlich nur noch von Zypern, Luxemburg, Slowenien und der Slowakei eingehalten. Diese Länder repräsentieren ganze 2 % des BIPs der Eurozone. Die steigende Verschuldung ist aber nicht nur ein Problem der Eurozone, sondern trifft vor allem auch Japan, Großbritannien und die USA. Aufgrund dieser Situation werden die Zentralbanken sowie die Regierungen weltweit dafür sorgen, dass die Zinsen niedrig bleiben. Lediglich einige wenige Rohstoffländer und Schwellenländer mit dynamischem Wirtschaftswachstum werden bei der Kreditvergabe und den Zinsen restriktiver werden. Im Fall der Fälle dürften Immobilien, Rohstoffe und Aktien jedoch einen besseren Schutz als Staatsanleihen bieten. Zwei Branchen, deren Aktiengesellschaften in der Zukunft immer weiter an Gewicht gewinnen werden, sind die Landwirtschaft sowie das Erdöl.

UN-Experten gehen davon aus, dass die Weltbevölkerung bis 2050 um 2,5 auf 9,2 Milliarden Menschen anwachsen wird. Um die Nachfrage an Nahrungsmitteln zu befriedigen, muss die Produktion daher um 70 % steigen. Das ist nicht nur eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Hier werden auch neue Technologien gefragt sein.

Die zweite Branche ist Erdöl. Von der Entwicklung eines neuen Energieträgers bis zu dem Zeitpunkt, zu dem er einen Marktanteil von 1 % erreicht hat, vergehen im Schnitt 25 Jahre. Insofern wird die Entwicklung neuer Antriebe – Biokraftstoff und anderes – länger dauern, als man denkt. Im Gegensatz dazu wird sich in den nächsten 40 Jahren die Anzahl der Fahrzeuge auf der Welt von 1 auf 2 Milliarden verdoppeln. Die meisten werden in Asien dazukommen. Auch wenn es dort viele Elektroautos geben wird, wird der Benzinhunger in Asien wachsen. Mittelfristig wird die Welt ihre Öl- und Gasnachfrage weiter steigern und dies wird sich mit Sicherheit auf die Preise auswirken. Die Bilanzen der großen europäischen Ölgesellschaften sind solide. Sie zahlen Dividenden zwischen 4 und 6 %. Ihre durchschnittliche Dividendenrendite liegt um 100 % höher als der Zins, den die Staaten, in denen sie beheimatet sind, für ihre Staatsanleihen zahlen.

Wir sind daher der Meinung: Landwirtschafts- und Ölwerte sind langfristig zum Kauf zu empfehlen, weil die einen Wachstums- und damit Renditechancen bieten und die anderen Dividendenrendite mit Sicherheit verbinden.

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Haben Sie Interesse? – Sie können bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922-57 54 96 Näheres erfahren.