Auch das spanische Finanzamt untersucht Steuerhinterziehungen in Liechtenstein
Der größte Steuerhinterziehungsskandal der Geschichte Deutschlands hat inzwischen auch Spanien erreicht. Wie die Tageszeitung El País am 27. Februar berichtete, ermittelt die spanische Finanzbehörde seit kurzem gegen mehrere Personen, die im Verdacht stehen, Millionenbeträge am Fiskus vorbei nach Liechtenstein gebracht zu haben.
Madrid/Berlin – Die Namen der verdächtigen Personen befanden sich ebenfalls auf der berühmt-berüchtigten DVD, die ein Informant dem deutschen BND verkaufte. Bislang will das Finanzamt jedoch noch keine Angaben über die genaue Anzahl der mutmaßlichen Steuerhinterzieher in Spanien machen.
Auch Länder wie Dänemark, Finnland und Schweden haben inzwischen Interesse an der Namensliste auf der DVD angemeldet.
Drogen und Korruption
Wie in diesem Zusammenhang ebenfalls bekannt wurde, ist die spanische Sondereinheit für Wirtschafts- und Steuerdelikte sowie Geldwäscherei schon seit etwa drei Jahren Drogen- und Korruptionsnetzen auf der Spur, die in Spanien operieren und Millionenbeträge nach Liechtenstein geschmuggelt haben sollen.
Auch hierbei soll über eigens zur Geldwäsche gegründete Stiftungen vorgegangen sein, die Konten in Liechtenstein oder auch in der Schweiz unterhielten.
Aufgedeckt wurde diese Vorgehensweise im Rahmen der Ermittlungen im bislang größten Korrputionsskandal in einer öffentlichen Verwaltung Spaniens, der sogenannten „Operación Malaya“, die unter anderem die Auflösung der Stadtverwaltung Marbellas zur Folge hatte.