Blumenschmuck und Feuerwerk
Am 3. Mai, vielerorts auf Teneriffa ein Feiertag, waren in diversen Gemeinden wieder festlich geschmückte Maikreuze zu bewundern.
Während man in Gemeinden wie Los Realejos die Kreuze der Kirchen und Kapellen üppig mit Blumen verziert, werden in Teneriffas Hauptstadt ganze Kreuze aus verschiedenen Materialien, vornehmlich Blumen, geschaffen. In Los Realejos begeisterte am Abend des 3. Mai das alljährliche Riesenfeuerwerk, das zu den größten Veranstaltungen dieser Art in Europa zählt, das zahlreiche Publikum. Sechs Tonnen Pulver wurden dieses Jahr von den beiden Feuerwerkerfirmen Hermanos Toste und Hermanos Caballer im Anschluss an die Prozession mit dem Heiligen Kreuz verschossen und dabei spektakuläre Bilder in den Nachthimmel gemalt. Das Feuerwerk des „Día de la Cruz“ konnte über das Internet in aller Welt live miterlebt werden. Erstmals waren unter den Trägern, die das Kreuz während der Prozession schultern, auch zwei Deutsche. Ein seit einigen Jahren auf Teneriffa lebender Deutscher und sein Bruder, die begeistert die „Fiesta de la Cruz“ miterlebten, packten spontan mit an.
Tagsüber hatten Tausende Besucher die geschmückten Kreuze in der Stadt bewundert. Die Stadtverwaltung hatte eine Besichtigungsroute abgesteckt und Loro Parque und Siam Park stellten einen Touristenzug bzw. Bus zur Verfügung.
Woher stammt die Tradition?
Die Tradition der Verehrung des Heiligen Kreuzes in Los Realejos hat ihre Wurzeln in der Errichtung eines Kreuzes an der Stelle, an der die Kirche des Apostels Santiago (erste christliche Kirche auf Teneriffa) gebaut werden sollte, zusammen mit dem Bau des Franziskanerkonvents Santa Lucía Anfang des 17. Jahrhunderts, wonach Kreuze auch in Randgebieten der Stadt aufgestellt wurden. Im 19. Jahrhundert nahmen die christlichen Feste zu und es wurden Kreuze mit Blumen und Feldfrüchten geschmückt, bis schließlich der 3. Mai in der Gemeinde offiziell zum Feiertag erklärt wurde. Heute können in Los Realejos jedes Jahr an diesem Tag über 300 geschmückte Kreuze – in Kirchen und Kapellen, an Straßenkreuzungen, in engen Gassen, an Aussichtspunkten, in Innenhöfen, Gärten und Privathäusern – bewundert werden.
Wieviel Geld jedes Jahr für den üppigen Blumenschmuck der Kreuze und vor allem für das riesige Feuerwerk ausgegeben wird, ist ein großes Geheimnis. Die Anwohner der zwei Straßen Calle del Sol und Calle del Medio, die das Feuerwerk veranstalten, fangen schon Monate vorher mit dem Sammeln kleiner und großer Beträge an.