Bis Ostern 2009 soll der Wiederaufbau des Palais abgeschlossen sein
Genau ein Jahr nach dem verheerenden Brand – am 23. Januar – trat Teneriffas Bischof Bernardo Álvarez vor die Presse, um sich öffentlich für die finanzielle Unterstützung durch Privatleute und Behörden zu bedanken.
Religiöse Orden, Kirchen, Privatleute, Unternehmer und andere spanische Bistümer stifteten gemeinsam knapp 1,7 Millionen Euro für den Wiederaufbau des bis auf die Grundmauern niedergebrannten Palais. Hinzu kommen die 1,5 Mio., die von der Versicherung gezahlt werden und die Zuschüsse der Regionalregierung (1,25 Mio.), des Cabildos von Teneriffa (1,25 Mio.) und der Stadt La Laguna (500.000 Euro). Zusammen mit dem Betrag, den das Bistum beisteuern kann kommen rund 5,7 Mio. Euro zusammen. Da bereits ein beträchtlicher Betrag für bisher angefallene Kosten – z.B. für die Aufräumarbeiten – ausgegeben wurde, erklärte Bischof Álvarez, fehlen noch etwa 1,5 Mio. Euro für die Finanzierung der satten 6,4 Mio. Euro, die das Projekt verschlingen wird.
Mitten in der Brandruine wurde eine Pressekonferenz abgehalten, an der auch die drei Architekten teilnahmen, die für das Restaurierungsprojekt verantwortlich zeichnen. Sie beschrieben einige Details des Projektes, wie z.B. dass das Gebäude um ein kleines Wohnhaus für den Bischof ergänzt werden wird, das an der Stelle geplant ist, an der früher der Parkplatz war, der im Zuge des Bauprojektes in eine Tiefgarage umgewandelt werden wird. Ganz allgemein jedoch, versicherten die Architekten Sebastián Matías Delgado, Aurelio Hernández Martínez und José Miguel Márquez Zárate, werde das ausgebrannte Bischofspalais im ursprünglichen Stil wieder hergestellt werden. Insbesondere bei der Fassade, dem Dach, der Haupttreppe, den Galerien und dem Innenhof wird in dem Projekt Wert auf einen originalgetreuen Nachbau gelegt. „Natürlich können wir nicht dafür garantieren, dass danach nie wieder ein Feuer ausbricht. Wir werden das Gebäude allerdings mit den modernsten Brandschutzmaßnahmen ausstatten“, versicherte Sebastián Matías. Zum Zeitpunkt des Brandes im vergangenen Jahr waren in dem historischen Gebäude nicht einmal Rauchmelder vorhanden gewesen. Das Palais datiert aus dem Jahr 1664 und zählt zu den bedeutendsten architektonischen Schätzen der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt La Laguna. Die barocke Fassade gilt als eine der schönsten der Kanaren.
Nachdem die Aufräumarbeiten abgeschlossen wurden und nun ein Großteil der finanziellen Mittel für die Restaurierung beisammen sind, sollen die Bauarbeiten im April dieses Jahres beginnen. Die Architekten kündigten an, dass der restaurierte Bischofspalast vermutlich zu Ostern 2009 wiedereröffnet werden kann. Dann soll das Gebäude jedoch nicht mehr ausschließlich der Diözese zur Verfügung stehen, sondern auch täglich für Besucher geöffnet werden, die einen Einblick in die Geschichte La Lagunas bekommen wollen.