Den Kanaren entgegen …

Das deutsche Segelschulschiff Roald Amundsen kommt zu Weihnachten wieder auf die Kanaren

Den Kanaren entgegen segelte das deutsche Segelschulschiff „Roald Amundsen“ aus dem Mittelmeer kommend. Wie schon häufig in den Vorjahren während den Dezember-, Januar- und Februar-Wochen wird es meistens im westlichen Kanaren-Archipel kreuzen.

 „Nimm mich mit Kapitän auf die Reise …“, dieses maritime Volkslied vor sich hin summend, ist die neu gemischte Crew im andalusischen Hafen Malaga an Bord gegangen. Mit Kurs auf die Kanarischen Inseln, nach einem Zwischenstopp in Nordafrika (Ceuta), und vorbei an den „Säulen des Herakles“ – so wurde die Meerenge von Gibraltar bereits von den griechischen Seefahrern in der Antike genannt. 

Am 21. Dezember wird die 50 Meter lange schwarze Brigg mit den zwei über 30 Meter hohen, mit Rahen getakelten Masten und bis zu 18 weißen Segeln, in Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa erwartet. Mit der gemischten 23-köpfigen Stamm-Crew und vielen Trainees, also Segel-Lehrlingen, sind wieder einmal zahlreiche Nationen vertreten; sie kommen aus verschiedenen Regionen in Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz.

Die diesjährige Winterreise in die sommerlich warmen Gefilde der kanarischen Gewässer verlief bereits über Lissabon, Barcelona und Valencia, nach der Anreise durch den englischen Kanal.

Einer der Höhepunkte wird wieder das weihnachtliche Großsegler-Treffen im Hafen von Santa Cruz de La Palma am 25. Dezember sein, sofern Wind und Wetter günstig stehen. Dort wird die Brigg sich einreihen in den Mastenwald, wohl auch wieder an der Crewregatta auf improvisierten Wasserfahrzeugen teilnehmen. Und auch um die anderen Mannschaften auf den anderen Segelschiffen aus Europa kennenzulernen, die am traditionellen Hafenfestival teilnehmen werden.

Tag des offenen Schiffs am 25. Dezember in Santa Cruz de La Palma

Wie immer wird es am 25. Dezember einen Tag des „offenen Schiffs“ geben, an dem Gäste zur Besichtigung an Deck willkommen sind. Je nach Wind und Wetter wird es wohl auch den einen oder anderen Tagestörn vor La Palma geben. Wie schon seit elf Jahren kümmert sich wieder die rührige Conny Spelbrink als Organisatorin des Weihnachtsseglertreffens und Hafenfestes vor Ort um das Wohl der    Crews und Seeleute sowie der Touris­ten aus vielen Ländern.

Ende Dezember, am 29., werden neue Crewmitglieder aus Europa erwartet. Daher ist das nächste Ziel: Santa Cruz de Tenerife, wo der Silvester-Törn beginnt. Von dort aus wird es noch ein paar einwöchige Segeltörns geben, bis zum 16. Februar.

Danach wird die Roald Amundsen seeklar ausgerüstet, um ab 17. Januar wieder in Richtung Lissabon in See zu stechen. Von Portugal wird es weiter  in Richtung Heimat-Hafen gehen, über Cobh bei Cork/Irland und Oost­ende/Belgien in die Ostsee.

Vom 07. bis zum 12.Januar 2008 wird es den ersten Aus- und Weiterbildungstörn des neuen Jahres nur für die Stammcrew geben. So ist immer ein hoher Ausbildungs- und Sicherheitsstandard an Bord dieses Segelschulschiffes gewährleistet. Danach gibt es noch vier weitere Kanaren-Törns – zum Seeluft „schnuppern“ – auch für interessierte, neugierige Trainees von 16 bis 70 Jahre offen. Diese starten (am 13.; 20. Januar sowie am 3. Februar und 10. Februar) und enden in Santa Cruz auf Teneriffa.

Ab dem 17. Februar rüstet sich dann die nächste Crew (Stammcrew und Trainees) für den langen Rückweg nach Eckernförde bei Kiel in Schleswig-Holstein, wo die Roald um den 12. April zurückerwartet wird.

Segelschulschiff für Jung und Alt

Die Roald ist ein Segelschulschiff für Jung und Alt. Die Stammcrew segelt meist „Hand gegen Koje“, also ohne Heuer (so heißt die Entlohnung der Seeleute), nur aus Spaß und Freude an der traditionellen Seefahrt sowie dem überlieferten Seemannshandwerk.

Als Trainee aktiv mitsegeln heißt, sich gern in die Crew zu integrieren, mit anpacken, wenn manchmal körperlich anstrengende Arbeiten an Deck und im Rigg anfallen, auch in der Kombüse. Die meisten finden es beeindruckend, den vierstündigen Wach-Rhythmus an Bord zu erleben, aber auch die Sonnenauf- und -untergänge aus 20 bis 30 m Höhe von dem Mast aus zu genießen (natürlich mit Sicherheitsgurt); auch den imposanten Sternenhimmel und Mond nachts während der gemeinsamen Wache an Deck. Aber auch den Delfinen und Walen beim Spielen ums Schiff zuzusehen… so etwas lässt sich eben auf den großen Schnellfähren meist nicht erleben.

Es ist nicht nötig, seglerische Vorkenntnisse mitzubringen. Eine ge­hörige Portion Abenteuerlust und Flexibilität erleichtern die Eingewöhnung in die Gemeinschaft und das Mitmachen bei den allfälligen Bordarbeiten. 

Falls es die eine oder den anderen sportlichen, seefesten Interessenten gibt, sei bemerkt, dass es noch möglich ist, als aktiver Mitsegler und Gast anzuheuern, als Trainee, also Gast-Crewmitglied. Noch ist Zeit, es sich zu überlegen, es gibt meist noch freie Kojen an Bord. In den Vorjahren kamen bereits spontan entschlossene Mitsegler kurzfristig mit. Oder Residenten mit nautischen Patenten, die wieder mal Schiffsplanken unter ihren Füßen spüren wollten und ein großes Segelschiff steuern.

Die Bordsprache ist Deutsch oder Englisch. Aber auch Französisch und Spanisch werden von einigen gesprochen und verstanden. — Ein toller, außergewöhnlicher Aktivurlaub ist garantiert.

Wer mehr über „Roald Amundsen“ und ihre Törns in der Inselwelt der Kanaren oder den Sommertörnplan in der Ostsee und Nordsee erfahren möchte, kann sich an Bord erkundigen (persönlich beim Open-ship oder nach vorheriger Anmeldung).

Informationen über das Segelschiff, den Törnplan und gemein­nützigen Betreiberverein „LLAS Leben lernen auf Segelschiffen e.V.“ sowie die Tagesmeldungen/Logbuch von unterwegs sind zu finden unter www.llas.de  oder  www.sailtraining.de (mit aktuellem Törnplan).

Buchungsmöglichkeiten gibt es nur über das Schiffsbüro in Eckernförde/Deutschland: E-Mail: office@sailtraining.de oder Telefon +49 4 351 726 074, Fax +49 435 1 726 075, Bord-Telefon: +34 678 295 682.