Candelaria feiert 50 Jahre Basilika

Am 1. Februar wird der päpstliche Botschafter die Heilige Messe feiern

Der Wallfahrtsort Candelaria feiert Anfang Februar das 50-jährige Jubiläum der Fertigstellung der Basilika, in der die Schutzheilige des Archipels, die Vírgen de Candelaria, untergebracht ist. Obwohl die Feierlichkeiten schon Ende Januar beginnen, ist das Hauptfest für den 1. Februar vorgesehen. Einen Tag vor dem liturgischen Fest der Heiligen Jungfrau von Candelaria wird der Apostolische Nuntius in Spanien, Monsignore Manuel Monteiro de Castro, in der Basilika die Heilige Messe feiern, während der das Werk „Jubiläumsmesse“ des Komponis­ten Emilio Coello uraufgeführt wird.

Ab dem 26. Januar soll eine mit historischen Fotografien und anderen Dokumenten bebilderte Ausstellung an die 180-jährige Bauzeit des Marientempels und an die Weihe am 1. Februar 1959 erinnern.

Wie es heißt, wurde die erste Figur der dunkelhäutigen Madonna, die heute die Schutzheilige der Kanarischen Inseln ist, von Hirten am Strand von Candelaria gefunden. Das war im 14. Jahrhundert. Die Holzfigur blieb bis zum Jahr 1826 erhalten, und ging bei einer Überschwemmung, die auch den Dominikanerkonvent und eine Festung zerstörte, verloren. Die Dominikanermönche gaben beim Bildhauer Fernando Estévez eine neue Figur in Auftrag, die 1830 geweiht wurde.

Die heutige Basilika ist der zweite Marientempel, der an diesem Ort entstanden ist. Der erste wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und im Februar 1789 von einem Brand zerstört. Die Dominikanermönche begannen mit dem Bau eines neuen Tempels, an dem scheinbar ewig gebaut wurde. Erst dadurch, dass im Jahr 1948 der damalige Bischof von Teneriffa, Domingo Pérez Cáceres zusammen mit dem Architekten Enrique Marrero Regalado aus Granadilla die Fertigstellung vorantrieb und sich auch das Cabildo und die Gemeinde Candelaria dafür einsetzten, wurde die Fertigstellung möglich. Am 1. Februar 1959 wurde die Basilika vom Apostolischen Nuntius Monsignore Il-debrando Antoniutti feierlich geweiht. Am 2. Februar wurde die Figur der Heiligen Jungfrau von Candelaria aus der Höhle San Blas in die Basilika überführt.

Die Basilika von Candelaria gehört zu den Sehenswürdigkeiten Teneriffas. Das Bauwerk im neoklassischen und neokanarischen Stil wurde von der Regionalregierung zum Kulturgut erklärt.

Pilgerstätte

Die Wallfahrt nach Candelaria findet zweimal im Jahr statt: am 2. Februar und im Sommer. Wobei dieser zweite Termin der wichtigere ist.

Am 15. August führen auf Teneriffa alle Wege nach Candelaria. An diesem Tag huldigen die Kanarischen Inseln ihrer Schutz­heiligen, der Madonna von Candelaria, die aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe liebevoll auch „Vírgen morenita“ genannt wird. Von allen Ecken der Insel aus pilgern die Menschen zur Basilika; auf dem Platz davor findet ein riesiges Volksfest statt.

Auf dem traditionellen Weg über die Berge, über die Dörfer oder an der Autobahn entlang gehen die Menschen nach Candelaria. Viele von ihnen haben ihr persönliches Gelübde abgelegt, denn der Glaube ist tief verankert. Zu Fuß nach Candelaria, zu Ehren der Jungfrau, das ist ein Schwur, den viele Tinerfeños ablegen, wenn ein Familienmitglied schwer krank ist oder wenn wegen anderer persönlicher Dramen der verzweifelte Hilferuf an die Schutzpatronin der Kanarischen Inseln gerichtet wird. So ist diese Pilgerreise bzw. Pilgerfahrt (nicht wenige fahren an diesem Tag mit dem Auto zur Basilika) für viele Canarios einer der wichtigsten Termine im Jahreskalender.