65,8 % der Arbeitnehmer verdienen weniger als 1.000 Euro monatlich
Wegen des derzeitigen Preisanstiegs bei Lebensmitteln müssen viele Canarios den Gürtel enger schnallen. Die finanzielle Belastung der Haushalte wird zunehmend stärker – u.a. durch gestiegene Preise und Hypothekenzinsen. Dabei gehören die kanarischen Arbeitnehmer zu den Wenigverdienern Spaniens.
Der Archipel steht an dritter Stelle der autonomen Regionen mit der größen Anzahl „Tausendeuroverdiener“, womit diejenigen gemeint sind, deren Gehalt weniger als 1.000 Euro im Monat beträgt. Und das sind laut einer Erhebung des spanischen Wirtschaftsministeriums 65,8 % aller Erwerbstätigen.
Die sogenannten „Mileuristas“ stellen eine neue soziale Schicht dar, zu der vor allem junge Leute gehören, viele davon Diplomierte und Akademiker. Sie haben billige Arbeitsverträge und niedrige Gehälter, mit denen sie kaum bis zum Monatsende auskommen. Experten rechnen damit, dass sich das Phänomen der Wenigverdiener in Zukunft noch verstärken wird. Ganz besonders schwierig gestalte sich für diese Menschen die Wohnungssuche, denn oftmals stellen Hypotheken (überwiegend mit variablem Zinssatz) oder auch Mieten unüberwindbare finanzielle Hürden dar. Der im September auf 4,72 % gekletterte Euribor und die im Schnitt um 4,4 % teurer gewordenen Mieten bilden gemeinsam mit der Inflation ein Trio, das mit einer Wucht auf die prekäre finanzielle Lage vieler Arbeitnehmer trifft, die dem Existenzminimum gefährlich nahe kommt.
Die spanischen Regionen mit dem höchsten Prozentsatz einkommensschwacher Arbeitnehmer mit Monatsgehältern unter 1.000 Euro sind Extremadura (69 %) und Murcia (67 %). Die Kanarischen Inseln liegen nicht mehr weit davon entfernt.