Cabildo und Regierung fürchten großes Erosionsrisiko nach Waldbränden

Durch weniger Vegetation wird der Grundwasserspiegel mittelfristig zurückgehen. Bei starken Regenfällen muss mit Erdrutschen gerechnet werden

Dass die Waldbrände Ende Juli und Anfang August die schlimmsten der letzten neun Jahre waren, ist nun keine Vermutung mehr, sondern eine Tatsache.

Die offizielle Bilanz wurde nun vom spanischen Umweltministerium bekannt gegeben, das sich dabei auf die von der kanarischen Regierung gelieferten Daten stützt. Demnach sind auf Teneriffa 18.800 Hektar und auf Gran Canaria 18.786 Hektar verbrannt. Insgesamt wurden also 37.586 Hektar Opfer der Flammen.

In den letzten neun Jahren gab es auf den Kanaren offiziell 695 Waldbrände, die zusammen 10.925 Hektar niederbrannten. Die bei dem Feuer im Juli/August dieses Jahres verbrannte Fläche ist dreimal so groß. Allerdings räumt das Umweltministerium ein, dass  die Aufnahmen der Satelliten Modis und Spot von diesen Angaben abweichen. Die Bilder von SPOT ergeben eine betroffene Fläche von 30.179 Hektar, die Aufnahmen von MODIS 32.518 Hektar. Fest steht aber, dass über 30.000 Hektar in Flammen standen.

Vor wenigen Tagen erklärten Regierungs- und Cabildomitarbeiter in einer öffentlichen Stellungnahme, dass die Säuberung der Schluchten und der vom Feuer zerstörten Gebiete oberste Priorität habe. Angesichts der drohenden Erosion müsse nun schnell gehandelt werden, stellten Wladimiro Rodríguez, Umweltbeauftragter des Cabildos, und Cándido Padrón, kanarischer Vizeumweltminister, fest. Nicht unterschätzt werden dürfe außerdem die Gefahr von Überschwemmungen in den Dörfern unterhalb der niedergebrannten Gebiete, wenn es zu stärkeren Regenfällen kommt. Daher sei es so wichtig, mit den Säuberungsarbeiten noch in den niederschlagsarmen Monaten August und September zu beginnen.

Doch die Folgen der Feuer für die Umwelt beschränken sich nicht nur auf die Erosion, eine der größten Sorgen der Regierung. Der Verlust an bewaldeter Fläche wird sich auch auf den Grundwasserspiegel auswirken. Ein Experte erklärte, dass viele Tausend Liter Wasser verloren gehen werden, weil sie nicht mehr ins Grundwasser sickern, sondern über den abgebrannten Boden abfließen. Dies erklärt auch die Gefahr von Erdrutschen und Überschwemmungen im Falle von starken Niederschlägen.