Das Durchschnittsgehalt der Sareb ist fünfmal so hoch wie der landesweite Schnitt
Aus dem Jahresbericht der „Gesellschaft zur Verwaltung der aus der Restrukturierung des Bankensektors hervorgegangenen Aktiva“ – kurz Sareb – geht hervor, dass die staatliche Bad Bank im vergangenen Jahr ihrem Personal ein durchschnittliches Gehalt von 105.127 Euro zahlte – mehr als jedes am Aktienindex IBEX gehandelte Unternehmen und doppelt so viel wie große Banken, beispielsweise die Banco Santander oder die BBVA ihren Angestellten zahlen.
Madrid – Dieses hohe Durchschnittsgehalt beruht zum einen auf der besonderen Personalstruktur der Sareb, die insbesondere aus Führungskräften besteht und äußerst viel Outsourcing betreibt, zum anderen auf dem Anstieg des Personalbestandes im vergangenen Jahr. So stieg die Zahl der Beschäftigten von 17 Personen im Januar auf 207 im Dezember.
In dem Jahresbericht erklären die Vertreter der Sareb den hohen Durchschnittslohn damit, dass es sich bei 88% des Personals um Hochschulabsolventen handelt, „deren Arbeit zur Verbesserung der spanischen Wirtschaft beiträgt, was wiederum der Gesellschaft zugute kommt“. Bei dieser Arbeit sei die berufliche Qualifikation und die Arbeitsmoral von größter Bedeutung.
Bei der Vorstellung des Jahresberichtes erklärte Sareb-Präsidentin Belén Romana, im vergangenen Jahr 295.000 Euro kassiert zu haben, was weit unter der betrieblich festgelegten Höchstgrenze von 500.000 Euro läge, und auf Boni ganz verzichtet zu haben. Spätestens als Romana bekannt geben musste, dass die Sareb im vergangenen Jahr 261 Millionen Euro Verluste gemacht hatte, stellte sich ihre „Bescheidenheit“ infrage.
Obwohl die höchsten Vertreter der Bad Bank stets die Bedeutung einer absoluten Transparenz gegenüber der Bevölkerung hervorgehoben hatten, wurden in dem Bericht nicht die einzelnen Gehälter der Verwaltungsratsmitglieder aufgelistet. Es wurde nur bekannt, dass insgesamt 1,435 Millionen Euro an den Vorstand und den Verwaltungsrat ausbezahlt wurden.