Aufschub für Abriss von El Médano-Hotel

Cabildo und Gemeinde Granadilla lehnen sich auf, während das Umweltministerium weiterhin an den Abrissplänen festhält

Im Zuge der Küstensanierung, die das Umweltministerium über das Küstenamt auf den Kanaren vornimmt, sollen illegal auf öffentlichem Grund und Boden errichtete Häuser, Hütten und Gebäude abgerissen werden. An verschiedenen Orten wurden bereits Fischerbuden und Wochenendhäuschen aus der Landschaft entfernt, trotz heftigster Proteste ihrer Eigentümer. Für das Hotel El Médano, das direkt auf den gleichnamigen Strand im Inselsüden gebaut ist, konnte jetzt ein Aufschub erzielt werden.

Auch dieses Gebäude wird vom Umweltministerium als illegal angesehen, da es direkt ans Meer gebaut wurde.

Wie das Presseamt der Gemeinde Granadilla nun mitteilte, hat die Umweltministerin selbst dem Bürgermeister gegenüber versichert, dass es nicht unmittelbar zu einem Abriss kommen wird, bzw. über den als „dringend“ bezeichneten Antrag auf Abriss des mehrstöckigen Gebäudes nicht beim nächsten Ministertreffen verhandelt werden wird, wie ursprünglich angekündigt. Ministerin Cristina Narbona hatte sich zuvor bereits in einem Gespräch mit Cabildo-Präsident Ricardo Melchior dazu verpflichtet, noch einmal mit allen beteiligten Ämtern zu verhandeln, bevor über einen Abriss entschieden wird. Sowohl die Inselverwaltung als auch alle im Gemeinderat von Granadilla vertretenen Parteien haben sich geschlossen gegen einen Abriss des aus den 60er Jahren stammenden Hotels ausgesprochen.

Der Generaldirektor des Amtes für Territorialordnung der kanarischen Regierung, Miguel Ángel Pulido, hat hingegen der Nachrichtenagentur EFE gegenüber erklärt, dass die Regionalregierung mit der Entscheidung des Umweltministeriums durchaus einverstanden ist, und der öffentliche Grund und Boden durch den Abriss wieder hergestellt wird. Dies könne auch als Gelegenheit verstanden werden, um den Vorsatz der Erneuerung des Hotelangebots – auch durch den Abriss veralteter Unterkünfte – in die Tat umzusetzen.

Der Eigentümer des Hotels hat unterdessen versichert, dass er nach einem Treffen mit Vertretern des Küstenamtes vor knapp zwei Monaten, bei dem es zu keiner Einigung geschweige denn einem Alternativvorschlag zur Lösung des Konflikts kam, nichts mehr gehört hat. Álvaro Alcalá bedauerte, keinerlei Mitteilung von einem der zuständigen Ämter über den Stand der Dinge in dieser Angelegenheit erhalten zu haben. Er werde vor Gericht für seine Interessen und die seiner Angestellten kämpfen, fügte er hinzu.