Bei der Eröffnung des Internationalen Jahres der Astronomie im Sitz des CSIC (Oberster Rat für wissenschaftliche Forschung) in Madrid äußerte Kronprinz Felipe am 27. Januar die Hoffnung, dass das neue europäische Superteleskop E-Elt schließlich doch auf den Kanaren seinen Standort bekommt.
Madrid – „Wir hoffen, dass zur gegebenen Zeit genügend astronomische, logistische, kulturelle und natürlich auch finanzielle Faktoren zusammenkommen, damit unser Wunsch in Erfüllung geht, die Kanaren als Standort für das European Extremely Large Telescope (E-ELT) der Europäischen Südsternwarte durchzusetzen“, sagte Don Felipe. Desweiteren plädierte er dafür, dass Spaniens Wissenschaftler auf höchstem Niveau in vielen Gebieten beteiligt sind und Spanien auf diese Weise zu einer wahren Wissenschafts-Kapazität in der Welt zu machen.
Das von der ESO (European Southern Observatory) geplante E-ELT ist nicht nur wegen der wahrlich astronomischen Summe, die für die Umsetzung des Projektes kalkuliert ist – mehr als eine Milliarde Euro – ein Leckerbissen. In die engere Standort-Wahl sind die Atacamawüste in Chile und der Roque de los Muchachos auf der Kanareninsel La Palma gerückt. Obwohl die Entscheidungsträger einem enormen Druck von Chile ausgesetzt sind, das dieses riesige Forschungsprojekt unbedingt für sich haben will, kämpft auch La Palma weiterhin um die Gunst der Jury. Die Abstimmung der 13 europäischen Mitgliedsstaaten der Europäischen Südsternwarte über den Standort soll im Mai/Juni 2010 erfolgen.
La Palma war vor einigen Jahren übrigens schon als Standort für das OWL (Overwhelmingly Large) Teleskop im Gespräch, das die ESO als weltgrößtes Teleskop – wie ein riesiges Eulenauge – mit einem Primärspiegeldurchmesser von 100 m umsetzen wollte. Die vielleicht doch etwas überzogene OWL-Studie wurde jedoch 2005 zugunsten des E-ELT auf Eis gelegt.