Architekt Alejandro Beautell wurde von der Fachzeitschrift Faith & Form und dem American Institute of Architects ausgezeichnet
Teneriffa – Die neue Kapelle im Fischerhafen von El Pris an der Küste von Tacoronte ist mit dem „Religious Art and Architecture Design Award“ ausgezeichnet worden, den das „Faith & Form Magazine“ und das American Institute of Architects vergeben.
Von außen betrachtet sieht das zylinderförmige Gebäude zunächst nicht wie ein typisches Gotteshaus aus, doch fügt es sich mit seinen einfachen Formen harmonisch in die Umgebung des Fischereianlegers und des Genossenschaftsgebäudes ein, und die Gestaltung des Innenraums macht die Ermita de Nuestra Señora del Carmen, Stella Maris, mit einfachen Mitteln zu einem Ort, der zur inneren Einkehr einlädt.
Der amerikanische Preis für religiöse Architektur ist nicht die einzige Auszeichnung, die das Design des kanarischen Architekten Alejandro Beautell erhalten hat. Im vergangenen Jahr wurde es für die Architektur-Biennale in Buenos Aires ausgewählt und mit dem Preis der Madrider Zeitschrift Nan Arquitectura geehrt.

Probleme mit der Gründung des Gebäudes an dem zuerst vorgesehenen Bauplatz führten dazu, dass die Kapelle, die sich die Anwohner und die Fischereigenossenschaft schon seit vielen Jahren wünschten, an ihrem jetzigen Standort zwischen dem Anleger und der Cofradía de Pescadores errichtet wurde. Auch dort boten sich erhebliche Schwierigkeiten, wie Alejandro Beautell zu berichten weiß. Der Bauplatz ist sehr klein, seltsam geformt und felsig. Abgetragen werden konnte der Fels jedoch nicht, weil dies die Statik der umliegenden Häuser hätte gefährden können.
Vom ersten Moment an habe man nach dem Motto „Weniger ist mehr“ gearbeitet. Mit einem Budget von nur gut 80.000 Euro wurde das Kirchlein innerhalb nur eines Jahres (2016) errichtet. Einmal in der Woche, am Sonntagmittag, wird dort das Heilige Abendmahl gefeiert. Das 68 Quadratmeter große Gotteshaus bietet Platz für 30 Personen, die Sakristei liegt außerhalb der Ermita neben einer Höhle.
Die Kapelle ist der Heiligen Jungfrau „Virgen del Carmen“ gewidmet. Ihre Statue ist nach Norden auf den Polarstern ausgerichtet, weil das der Stern ist, der die Seeleute in der Dunkelheit leitet, der Stella Maris.