Anlegen – aber richtig = Vermögensplanung

Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Anlagen aus dem Bauch heraus führen auf lange Sicht meist in das Chaos. Die Jahre 2007, 2008 und wahrscheinlich auch 2009 gleichen der Fahrt auf einer Achterbahn. Im Moment sind wir mal wieder im freien Fall.

Der amerikanische Wissenschaftler Benjamin Graham gilt als der geistige Vater der Fundamentalanalyse. Doch Mitte der 50er-Jahre verkaufte er alle Aktien, weil er die Märkte gemäß seinen Daten für völlig überteuert hielt. Graham verpasste den rollenden Börsenzug und tappte damit in die Falle, die allen Anlegern droht, die mit dem Aus- und Einstieg im Aktienmarkt danach trachten, ihre Rendite zu steigern. Einfach verkaufen, wenn die Märkte zu teuer sind, um Verluste zu vermeiden und später günstig wieder einzusteigen: Das erscheint plausibel, vor allem in den Phasen zwischen 2000 – 2003 und heute.

Aber die „Markettiming“ Strategie ist aus wissenschaftlicher Sicht alles andere als clever. Auf die Einzeltitelauswahl und das Markettiming entfällt langfristig lediglich ein Performancebeitrag von fünf Prozent. Viel wichtiger ist die Verteilung des Vermögens über verschiedene Kapitalanlagen mit einem Beitrag zur Wertentwicklung von 70 bis 90 Prozent. Wer an einer nachhaltigen Vermehrung seines Vermögens interessiert ist, muss eine systematische Vermögensverwaltung umsetzen. Börsenausschläge einzelner Jahre sind zwar schmerzlich, spielen aber eine untergeordnete Rolle.

Der Königsweg für eine zufriedenstellende und langfristige Wertentwicklung kommt über eine sorgfältige Bestandsaufnahme. Am Anfang muss immer der gesamte Überblick über die eigenen Verhältnisse stehen. Die „Milchbüchleinrechnung“, die alles enthalten soll, was man besitzt, was man schuldet, was noch bezahlt werden muss und was man verdient. Danach müssen rea-listische Ziele formuliert werden. Der ganze Rest ist Arbeit, die sich delegieren lässt.

Schauen Sie nicht nur auf die Rendite einzelner Anlagen. Wenn Sie für Schulden 6% Zinsen bezahlen und Ihnen gleichzeitig ein lukratives Angebot für die Anlage mit 4,5% Zins vorgelegt wird, dann zahlen Sie lieber die Schulden zu­rück.

Neben den Erträgen und Schuldzinsen ist immer auch Ihre Steuersituation in der gesamten Vermögensplanung mit zu berücksichtigen. Schuldzinsen, die man absetzen kann, verringern die tatsächlichen Kosten von Verbindlichkeiten, Steuerbelastungen auf realisierte Gewinne schmälern ihre Rendite. Bei der Gesamtbetrachtung sollten auch Änderungen der Vermögens- und Einkommensverhältnisse in der Zukunft be­rücksichtigt werden. Welche Ausbildungskosten stehen für die Kinder in der Zukunft an? Planen Sie eine Immobilie zu kaufen? Erwarten Sie eine längere Arbeits­unterbrechung? Wollen Sie sich frühzeitig pensionieren lassen?

Sie müssen alle Investitionen, Kredite, Absicherungen und Risiken in ihrem Zusammenhang prüfen. Denken Sie auch an Ihre Kapitallebensversicherung – eine indirekte Investition. Nur so lässt sich verhindern, dass man mit privaten Direktanlagen die indirekt schon vorhandenen Investitionen kopiert und so die Risiken verdoppelt. Hat man die private Vermögensbilanz erstellt, lassen sich hieraus alle Anlageentscheidungen herleiten.

Aus dieser Aufstellung lässt sich auch die eigene Risiko­fähigkeit ableiten. Das Risiko ist die Gefahr, ob und wie viel der Anleger – also Sie – an seinem Vermögen verlieren kann. Hier gilt die einfache Grundregel, je kleiner die Risiken sind, desto kleiner sind auch die Renditen.

Eine der wichtigsten Entscheidungen ist, soll man die Vermögensverwaltung selbst machen oder diese einem Profi übergeben? Je komplexer die Aufgabe, die sich aus dem Gesamtvermögen ergibt, und je größer das zu verwaltende Vermögen, desto eher macht es Sinn einen professionellen Vermögensverwalter einzuschalten. Erstens, weil man selbst kein Fachmann auf allen Gebieten sein kann und zweitens, weil der Zeitaufwand enorm ist. Das bessere Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie sich zu dieser Zeit auf das konzentrieren, was Sie selbst am besten können, und damit Ihr Geld verdienen. Auch das gehört zu einer guten Vermögensplanung.

Mehr Informationen?

Haben Sie Interesse? – Sie können bei Herrn Robert Burlon unter der Telefon-Nr.: 922-57 54 96 Näheres erfahren.