Nach jahrelanger Untätigkeit der Stadt haben die Anwohner eine Straße eigenhändig ausgebessert
Des Wartens müde haben Anwohner der kleinen Ortschaft Taguluche in Valle Gran Rey auf La Gomera die dringend notwendige Straßensanierung selbst in die Hand genommen.
Zumindest notdürftig haben sie die tiefen und teils gefährlichen Schlaglöcher in der Straße zwischen Taguluche und Alojera ausgebessert und die Resonanz ihrer Initiative in der Presse dazu genutzt, die Stadtverwaltung zu kritisieren.
„Wir konnten einfach nicht länger warten, wir hatten es satt“, erklärte Ramón Bello, einer der Männer, die eigenhändig die Ausbesserungsarbeiten vorgenommen haben. Die schmale Straße sei das letzte Mal vor 25 Jahren komplett asphaltiert worden, und seither habe es keinerlei Instandhaltungsarbeiten gegeben. Der Zustand der Straße verschlechterte sich zusehends und viele Fahrzeuge erlitten dadurch Schäden. „Wir haben die Stadt wiederholt darauf hingewiesen und um eine Ausbesserung gebeten. Immer wieder sagte man uns, es werde an einem Projekt gearbeitet… doch passiert ist nie etwas. Ich sprach sogar mit dem damaligen Vizebürgermeister und heutigen Stadtvater Ruymán García darüber, auch das ohne Erfolg“, sagte Bello. Außerdem habe es immer wieder geheißen, für eine Sanierung der Straße fehle das Geld. Dabei forderten die Anwohner lediglich eine Ausbesserung und nicht einmal eine komplette Neuasphaltierung. Zuletzt habe er mit dem zuständigen Stadtdezernenten gesprochen, der ihn mit der Aussage abgefertigt habe, es gebe für solche Arbeiten keine Maschinen und kein Geld. „Dies ist der Gipfel, und dann geben sie 300 Euro für einen Stehempfang zur Eröffnung eines neuen Vereinshauses aus“, schimpft Bello. „Und wir haben die Schlaglöcher mit einem Kostenaufwand von knapp 60 Euro ausgebessert.“