In den letzten zwölf Monaten ist die Immobiliennachfrage auf den Kanarischen Inseln um 32% gesunken
Kanarische Inseln Die internationale Finanzkrise hat den spanischen Immobilienmarkt mit voller Härte getroffen, dessen Niedergang schier nicht mehr aufzuhalten ist. Inzwischen sind die Auswirkungen immer deutlicher auch auf den Kanarischen Inseln spürbar. Und glaubt man der Meinung von Experten, ist das erst der Anfang.
Nach einer Untersuchung der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) sind die nominalen Preise (nicht inflationsbereinigt) 2008 zwar nur um 0,5% gesunken. Dieser Trend wird sich in den kommenden zwei Jahren jedoch noch deutlich verstärken, und zwar voraussichtlich in diesem Jahr um 5% und 2010 um 15%. Zwei Faktoren sollen ausschlaggebend für diese Tendenz sein: Die Zurückhaltung der durch die Finanzkrise stark angeschlagenen Banken bei der Gewährung von Hypotheken und die zögerliche Haltung potentieller Immobilienkäufer, die, in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise, den Kauf eines Objektes noch herauszögern.
Das spanische Institut für Wirtschaftsforschung (IEE) geht davon aus, dass die Preise real bereits um 10% zurückgegangen sind und insgesamt um bis zu 20% sinken werden. Die Banco de España vertritt schon seit längerem den Standpunkt, dass die Wohnungspreise in Spanien um 30% überbewertet sind.
1 Mio. unverkaufte Neubauwohnungen in Spanien
In den letzten zwölf Monaten ist auf den Kanarischen Inseln die Immobiliennachfrage um 32% gesunken. Der Archipel liegt damit deutlich über dem Spaniendurchschnitt von 29,8%.
Die sinkende Nachfrage hat inzwischen dazu geführt, dass spanienweit etwa eine Million Neubauwohnungen und Einfamilienhäuser leerstehen, weil sich keine Käufer finden.
Die Folge: Eine bislang nie dagewesene Pleitewelle bei Spaniens Bauträgern und Immobilienfirmen, die bis vor kurzem noch einen Goldesel in der Hinterstube versteckt zu haben schienen.