In Washington, Luxemburg und Singapur
In Kürze wird das Instituto Cervantes, das spanische Pendant zum Goethe-Institut, neue Zweigstellen in Washington, Luxemburg und Singapur eröffnen.
Das Instituto Cervantes wurde 1991 vom spanischen Staat gegründet, um die spanische Sprache und Kultur in der Welt zu fördern und zu verbreiten. Heute ist das Institut mit 90 Zweigstellen in 43 Ländern vertreten. Allein in Deutschland existieren fünf Zweigstellen.
Die Öffnung der Zweigstelle in Washington wurde von der Institutsleitung als „von besonderem Interesse“ bezeichnet, schließlich sei die Stadt nicht nur Sitz der US-amerikanischen Regierung sondern auch anderer wichtiger internationaler Organisationen wie der Organisation Amerikanischer Staaten, in der diverse spanischsprachige Länder vertreten sind.
Derzeit gibt es in den Vereinigten Staaten von Amerika fünf Cervantes-Institute und zwar in New York, Chicago, Albuquerque, Seattle und in der Harvard-Universität in Boston. Nach Einschätzung der Institutsleitung wird es sich bei den USA, deren Anzahl hispanischer Bürger stetig steigt, im Jahr 2050 um das Land mit der größten Spanisch sprechenden Bevölkerung handeln. Derzeit beträgt die Anzahl der Spanisch sprechenden US-Bürger 45 Millionen, mehr als in Kolumbien und Spanien, aber bislang noch weniger als in Mexiko.
Des Weiteren entschied man sich für die Einrichtung einer Filiale in der Stadt Luxemburg, Sitz mehrerer europäischer Institutionen, und einer weiteren in Singapur, einem der asiatischen Knotenpunkte internationalen Handels.
Unterricht in der Westsahara
Darüber hinaus kündigte Javier Galván, Koordinator der Cervantes-Zweigstellen in Marokko, dieser Tage gegenüber der Nachrichtenagentur EFE an, das Institut werde ab Frühjahr 2016 Spanisch-Unterricht in El Aaiún, der Hauptstadt der Westsahara, anbieten. Dabei handelt es sich um eine kleine Sensation, denn seit der Unabhängigkeit der ehemaligen spanischen Kolonie im Jahre 1975 wurde kein Spanisch-Unterricht für Erwachsene mehr angeboten; dieser war unter der Herrschaft des marokkanischen Königs Hassan II. – nach Abzug der Spanier annektierte Marokko das 266.000 Quadratkilometer große Gebiet bis heute – sogar untersagt. Doch nun gaben die marokkanischen Behörden ihr Einverständnis.