Die Abwertung des Rubel gegenüber dem Euro könnte dem Tourismus schaden
Nachdem das Jahr 2013 mit einem historischen Rekord der Urlauberzahlen von 60,6 Millionen abgeschlossen hatte, war auch für 2014 ein Rekordjahr vorausgesagt worden. 63 Millionen erwartete man.
Madrid – Möglich wurde dieser Aufschwung trotz Krise und sinkender Binnennachfrage auch durch „das russische Wunder“, die Reisefreude und den Sonnenhunger der Russen, die Spanien, und hier bevorzugt Katalonien, in immer größerer Zahl besuchten.
Nun macht es der starke Euro den Touristen aus Nicht- EU-Staaten schwerer, sich einen Urlaub im sonnigen Spanien zu leisten, und der Krim-Konflikt sorgte dann dafür, dass der Rubel gegenüber dem Euro in den letzten sechs Monaten um 8% an Wert verloren hat.
Im vergangenen Jahr noch besuchten 1,58 Millionen Russen die spanischen Strände, und die Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr betrug 55,7%. Noch im Dezember 2013 war eine Steigerung um 44% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Doch im März, auf dem Höhepunkt des Krim-Konfliktes, kamen erstmals 1,3% weniger russische Touristen als im März 2013.
Kein Wunder, denn mussten russische Urlauber noch vor einem halben Jahr für eine Pauschalreise im Wert von 1.700 Euro nur 73.600 Rubel bezahlen, so sind es jetzt fast 80.000 Rubel. Wie der Reiseveranstalter Natali Tour meldete, ist der Verkauf von Pauschalreisen für diesen Sommer um 15% eingebrochen.
Auch die Bürger anderer Länder, die nicht zur EU gehören, werden von der Stärke des Euro in ihrer Reisefreude gehemmt. Der Tourismus aus den USA beispielsweise ist um 9% zurückgegangen. Erfreulicherweise wird der Rückgang dieser Urlaubergruppen zurzeit durch einen Anstieg der Touristenzahlen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien aufgefangen.