Klaus Regling, Direktor des Europäischen Stabilitätsmechanismus:
Obwohl Spanien dieses Jahr mit einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) abschließen wird, prophezeite Klaus Regling, Direktor des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), gegenüber Journalisten dem Land eine „sehr, sehr gute“ Zukunft.
Madrid/Brüssel – Regling lobte die in Gang gesetzten Reformen. Die Sanierung des Finanzsystems sei „bald beendet“ und dann würde das Wirtschaftswachstum wieder einsetzen, prophezeite Regling.
Der ESM-Direktor bezeichnete Spanien als „sehr speziell“, weil hier der Bauboom, die Immobilienblase und infolgedessen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise besonders groß gewesen seien. Während 2005 die Baubranche fast 20% des BIP erwirtschaftet habe, würde der Anteil heute unter 7% ausmachen. Auch wenn die Krise überwunden sei, würde das Land nicht mehr denselben Boom erleben wie Ende der 90er-Jahre und Anfang des Jahrtausends, weil „man nicht mehr so weitermachen kann wie früher“. In Sachen Diversifizierung der Wirtschaft habe Spanien trotz der bereits umgesetzten Reformen noch viel zu tun, erklärte der Deutsche.
Doch auch wenn derzeit das durchschnittliche Familieneinkommen weiter sinke und die Arbeitslosigkeit nur geringfügig abnehme, würden doch die makro-ökonomischen Daten auf ein baldiges Wachstum hinweisen. Das habe die Geschichte immer wieder gezeigt, wie im Fall von Mexiko, Thailand oder Indonesien, die in den Achtzigern schlimme Krisen erlitten hätten und heute ein enormes Wachstum erfahren würden.