Laut dem neuesten Bericht von Eurofound, der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, wurde im vergangenen Jahr 19% des spanischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) am Fiskus vorbei erwirtschaftet, zwar kaum mehr als im europäischen Durchschnitt (18%), jedoch weit mehr als in den großen Wirtschaftsnationen der EU.
Madrid/Brüssel – Nach der Studie hat die europäische Schattenwirtschaft, die größtenteils auf die Schwarzarbeit zurückzuführen ist, zwischen dem Krisenbeginn im Jahr 2008 und dem vergangenen Jahr leicht abgenommen; die Experten führen diesen überraschenden Umstand auf die verstärkte staatliche Kontrolle zurück.
Spanien macht hier allerdings eine Ausnahme. Von den 27 EU-Staaten verzeichneten 23 einen Rückgang der Schattenwirtschaft, in Spanien, Portugal und Luxemburg blieb alles beim Alten, in Italien gab es sogar einen leichten Anstieg.
Der Bericht deckt auf, dass sich die Schattenwirtschaft in Nordeuropa von der Südeuropas unterscheidet. Im Norden wird vor allem Einkommen verschleiert, im Süden werden hauptsächlich Arbeitslose am Fiskus und an der Sozialversicherung vorbei beschäftigt.
Darüber hinaus entlarvt die Studie den Irrglauben, dass höhere Steuern die Bürger zur Schwarzarbeit treiben. Allerdings wurde ein Zusammenhang zwischen vermehrter Steuerfahndung und Abnahme der Schattenwirtschaft festgestellt.