Ein Bild im Wandel

Was hier lebende Ausländer über die Spanier denken

Die Nachrichtenagentur EFE hat einige Ausländer verschiedener Nationalitäten, die seit vielen Jahren in Spanien leben, über ihr Bild befragt, das sie von den Spaniern haben.

Madrid – Dabei kam zutage, dass sich dieses mit der Zeit gewandelt hat: der anfangs fröhliche, witzige Spanier mutierte mit den Jahren zu einer verschlagenen, unpünktlichen und wenig zuvorkommenden Person.

Zwei Amerikanern ist während der vergangenen Jahre besonders aufgefallen, dass die reguläre Arbeitszeit hierzulande die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben erschwert. Von fehlender Effizienz war die Rede.

Eine Brasilianerin und ein Kolumbianer gaben an, früher hätten sie die Spanier als offen und gastfreundlich eingeschätzt, doch aufgrund ihrer Erfahrungen würden sie sie heute eher als unerzogen, respektlos und mürrisch bezeichnen. Beide stimmten darin überein, dass ein Spanier selten um Entschuldigung bitten oder in öffentlichen Transportmitteln einem älteren Menschen den Platz überlassen würde. Auch seien die in der Dienstleistung Beschäftigten wenig zuvorkommend.

Einer erst seit Kurzem eingewanderten Russin fällt besonders die Unpünktlichkeit auf. Ihre Universitätsprofessoren kämen durchweg zu spät zum Unterricht, und wenn sie selbst eine Stunde später als abgemacht auf eine Feier käme, wäre sie immer noch die Erste.

Alle Befragten gaben an, sich nur schwer daran gewöhnen zu können, dass die Geschäfte hierzulande mittags zwischen zwei und drei Stunden schließen.