Kehren die „toros“ ins Fernsehen zurück?

RTVE hebt Verbot auf

Ende Dezember 2010 verbannte der staatliche Fernseh- und Radiosender RTVE den Stierkampf aus dem Programm, offiziell aus Gründen des Kinder- und Jugendschutzes, inoffiziell wegen fehlender Geldmittel zum Kauf der Übertragungsrechte.

Madrid – Nun wurde das Verbot wieder aufgehoben, sodass zumindest theoretisch der Stierkampf bald wieder im TV zu sehen sein könnte.

Ende Februar tagte der Verwaltungsrat von RTVE und entschied die Streichung der Ende 2010 im Verhaltenskodex aufgenommenen Klausel „Stierkämpfe werden nicht mehr übertragen, da diese zu den Kinder- und Jugendschutzzeiten (6 bis 22 Uhr) stattfinden“. Scheinbar war die Führung von RTVE nun nicht mehr der Meinung, dass Kinder „die an den Tieren ausgeübte Gewalt“ nicht am Bildschirm verfolgen dürften, so wie es in der Begründung gelautet hatte. Allerdings wiesen interne Quellen darauf hin, dass mit einer Übertragung der Stierkämpfe nicht zu rechnen sei, da sowieso kein Geld für die Bezahlung der Übertragungsrechte vorhanden wäre.

Jedenfalls ist die Diskussion um den Stierkampf erneut entbrannt. Die Partei Partido Animalista Contra el Maltrato Animal, die gegen die Misshandlung von Tieren kämpft, ließ empört verlauten, das „blutrünstige und grausame Spektakel“ dürfe auf keinen Fall wieder im Fernsehen übertragen werden, während die Partei Partido Popular die Nachricht begrüßte.