Konsortium baut Bahnlinie nach Mekka-Medina
Ein spanisches Firmenkonsortium, an dem auch einige saudi-arabische Unternehmen beteilgt sind, baut im Auftrag der Regierung von Saudi-Arabien eine Superschnellzuglinie, die die Städte Jeddah, Medina und Mekka miteinander verbinden soll.
Madrid – Das Projekt Wüsten-AVE oder auch Pilger-AVE genannt, wird mehr als 6,73 Milliarden Euro kosten.
Wie das spanische Ministerium für Entwicklung mitteilte, handelt es sich um den größten internationalen Vertrag, den spanische Unternehmen jemals erreichen konnten. An dem Konsortium Hispano-Saudí Al Shoula Group sind namhafte staatliche und private spanische Unternehmen wie Adif, Renfe, Ineco, Indra, OHL, Consultrans, Copasa, Imathia, Dimetronic, Inabensa und Talgo sowie die saudischen Firmen Al Shoula und Al Rosana beteiligt. Talgo wird sämtliche Züge liefern. Die spanischen Firmen kontrollieren 88 Prozent des Konsortiums, die arabischen Unternehmen die restlichen 12 Prozent.
Das Bahnprojekt wurde vom Königreich Saudi Arabien als dringend notwendig bezeichnet. Die 450 Kilometer lange voll elektrifizierte Strecke mit doppelter Schienenführung, soll vor allem den Pilgern dienen, die zwischen Mekka und Medina reisen und deren Zahl von Jahr zu Jahr wächst, aber auch den Bewohnern und Besuchern der beiden Städte.
Bei diesem Mega-Auftrag handelt es sich um ein globales Projekt, das die Konstruktion der 450 km Gleisanlagen ebenso umfasst, wie die Installation der Superstruktur – Signalsystem, Elektrifizierung, Kommunikations- und Sicherheitseinrichtungen. 35 Hochgeschwindigkeitszüge, konstruiert für Geschwindigkeiten bis 300 km/h, mit Option für den Kauf weiterer 23 Züge während der Bauzeit, sind ebenso Teil der Verträge, wie die Wartung der Züge und sämtlicher Installationen für einem Zeitraum von zwölf Jahren.
„Mit einer Geschwindigkeit von 320 km/h kann die Strecke zwischen Medina und Mekka in weniger als zwei Stunden und dreißig Minuten bewältigt werden“, erklärt der Sprecher des Ministeriums. Mit einer Kapazität für 450 Reisende pro Zug könnten täglich 166.000 und jährlich sechzig Millionen Personen befördert werden.
Mit der Vergabe des Auftrags für den „Wüsten-AVE“ ist eine Ausschreibung zu Ende gegangen, an der sich Unternehmen aus aller Welt beteiligt hatten, bis schließlich ein französisches und das spanische Konsortium in die Endausscheidung kamen, das dann den Zuschlag bekam.