Interessenverbände begrüßen Regierungsentscheid

Die Regierung setzte das unpfändbare Limit herauf

Anfang Juli hat der Ministerrat beschlossen, den nicht pfändbaren Betrag des Einkommens für alleinstehende Personen auf 961 Euro anzuheben, während bei Personen, die eine Familie zu versorgen haben, diese Summe bis zu 1.500 Euro betragen kann.

Madrid – Gleichzeitig steigt der Mindestwert von fünfzig auf sechzig Prozent bei Versteigerung von gepfändeten Wohnungen und Häusern. Das sind zwei einer Reihe von Maßnahmen, die besseren Schutz von Schuldnern vorsehen, die ihre Hypothek nicht mehr bezahlen können.

Der Verband der Betroffenen von Pfändungen und Versteigerungen AFES, hat diese Maßnahmen sehr positiv bewertet, stellen sie doch ohne Zweifel eine Erleichterung für die vielen Menschen dar, die sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden, sodass ihre Immobilie vom Kreditinstitut gepfändet wurde. „Ein erster Schritt, um ein ernstes soziales Problem anzugehen“, heißt es in der Mitteilung des AFES.

Die Verantwortlichen des Verbandes sind sich darüber einig, dass es nicht die Lösung für eine sehr komplizierte Situation ist, aber der erste Schritt von vielen, die gegangen werden müssen und zwar von zahlreichen Institutionen, politischen Kräften, Unternehmen und Bürgerverbänden, um einen Zustand herbeizuführen, der die Notlage lindert, die durch die derzeitige Zahlungsunfähigkeit einer großen Zahl von Hypothekenschuldnern entstanden ist.

AFES räumt ein, dass die Maßnahmen nicht alle Beteiligten zufriedenstellen können. Die ersten Reaktionen waren eher negativ. Kreditinstitute zeigten sich besorgt und andere Verbände halten sie für unzureichend, um den sozialen Konflikt zu beenden. AFES begrüßt jedoch jeden Vorschlag, der zur Verbesserung der Konditionen der Betroffenen beitragen könnte.

Carlos Baños, Präsident des AFES erklärte unter anderem: „Es gibt keine einheitliche Lösung für das Problem der Hypothekenschuldner, denn es existieren unterschiedliche Situationen und Profile von Betroffenen. Einheitsmaßnahmen können den Problemen des Einzelnen nicht gerecht werden. Es handelt sich um menschliche Wesen und hinter jedem steht ein ganz persönliches Problem das eine ganz spezielle Lösung verlangt.“

AFES hat inzwischen über mehr als dreitausend Fälle  Verhandlungen geführt und Schlichtungen, Zahlungsverlängerungen, Aussetzung von Versteigerungen und Abtretungen erreicht.

Sein Verband wolle keine Schuldigen suchen, sondern Lösungen, erklärte Baños an anderer Stelle. Der Bürger sei das schwächste Glied und müssen geschützt werden. „Die Menschen zahlen ihre Hypotheken nicht, weil sie es nicht wollen, sondern weil sie es nicht können und solange sich die Situation der Arbeitslosigkeit nicht verbessert, wird das Problem immer weiter anwachsen“, gab er zu bedenken.