Spanien erreichte einen Durchschnitt von 1,46 Kindern dank der Immigrantinnen
Fragt man Spanier, wie viele Kinder sie haben möchten, sagen sie: drei oder vier. Das sind ihre Erinnerungen an eine fröhliche Kindheit unter vielen Geschwistern.
Madrid – Doch im Ernst sagen sie dann: „Zwei sind genug“. Dennoch erreicht die durchschnittliche Geburtenrate diese Zahl bei weitem nicht. Der höchste Wert seit 1990 wurde 2008 erreicht mit 1,46 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter. Das zeigen die neuesten Zahlen des Nationalen Statistischen Instituts INE.
Dieser Durchschnittswert wurde von den Statistikern kürzlich erst für das Jahr 2018 errechnet, doch könnte es durchaus sein, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2018 kaum ändert. Die Hochrechnungen zeigen nämlich kein optimistisches Ergebnis; danach wird sich die Zahl der gebärfähigen Frauen nicht wesentlich erhöhen.
Der Sprung im Jahr 2008 ist bedeutend, denn 2007 lag der Durchschnitt noch bei 1,40. Und so nähert sich der Wert dem europäischen Durchschnitt, der ebenfalls nicht sehr hoch ist und bei 1,5 liegt. Immerhin sind noch gute Nachrichten für das laufende Jahr zu erwarten, denn INE rechnet damit, dass etwa 500.000 Kinder geboren werden, eine Zahl die seit 25 Jahren nicht mehr erreicht worden ist. Es könnten aber auch mehr werden, denn 2008 kamen 518.967 Kinder zur Welt, 26.440 mehr als im Jahr zuvor.
Der „Bruttowert“, die Zahl der Geburten pro 1.000 Einwohner liegt bei 11,38. Dabei wurde jedes fünfte Kind, das 2008 auf die Welt kam, von einer ausländischen Mutter geboren. Und da waren die Marokkanerinnen die fruchtbarsten.
Weiterhin rückläufig ist die Zahl der Eheschließungen. Mit 196.613 war sie 2008 um 8.159 Ja-Worte geringer als im Vorjahr. Die Zahl der Trauungen unter gleichgeschlechtlichen Partnern betrug 3.549 und lag um 356 höher als 2007. Bei 19% aller Eheschließungen ist mindestens einer der Partner Ausländer.