Trotz rückläufiger Tendenz
Der spanische Tourismussektor wächst seit Jahren weniger als die Gesamtwirtschaft. Dennoch ist Spanien in Sachen Tourismus weiterhin eine Weltmacht: In diesem Jahr werden über 60 Millionen Urlauber erwartet.
Madrid – Diese Zahl wird, nach den jetzt veröffentlichten Daten des Fremdenverkehrsverbandes Exceltur, nur von Frankreich übertroffen.
Während das spanische Wirtschaftwachstum 2007 insgesamt bei 3,8% lag, musste sich der Tourismussektor mit einem Wachstum von 2,5% begnügen. Wobei der Anstieg der Städte-Besucher, den wegen der starken Konkurrenz durch andere Länder verzeichneten Rückgang des sonst so zugkräftigen „Sonne und Meer“-Tourismus etwas ausgleichen konnte.
In diesem Jahr soll sich die rückläufige Tendenz der Tourismus-Branche noch verstärken. Allerhöchstens wird mit einem Wachstum von 1,9% gerechnet. Wobei abzuwarten bleibe, wie sich die internationale Finanzkrise, die mögliche Rezession in den USA und die Steigerung der Ölpreise entwickeln werden, warnte Exceltur-Chef José Luis Zoreda am14. Januar bei der Vorstellung der Voraussage für 2008.
„Uns steht ein schwieriges Jahr bevor, mit einem äußerst bescheidenen Wachstum der Verkäufe und Gewinne unserer Touristik-Unternehmen“, prophezeite auch Sebastián Escarrer, Vizepräsident der Hotelkette Sol Meliá und von Exceltur.
Weniger Urlauber auf allen Inseln außer Fuerteventura
Im vergangenen Jahr haben alle Kanareninseln einen Verlust an ausländischen Urlaubern verbucht. Einzige Ausnahme ist die Strandinsel Fuerteventura, die 50.000 Touristen mehr zählte.
Teneriffa verzeichnete zwar einerseits die größte Urlauberzahl aus dem Ausland, andererseits aber auch die größten Einbußen im Vergleich zum Vorjahr. 2007 besuchten fast 150.000 Touristen weniger die größte Kanareninsel. Dennoch konnte Teneriffa 36,5% aller ausländischen Gäste für sich gewinnen und ist damit wohl weiterhin als beliebteste Ferieninsel bestätigt.
Im Schnitt wurden auf den Kanaren im vergangengen Jahr 2,1% weniger Gäste aus dem Ausland gezählt. Auf Teneriffa betrug der Unterschied zu 2006 -4,1%, auf Gran Canaria -1,4%.
Besonders schmerzhaft war der Verlust an britischen Urlaubern – weiterhin Hauptquellmarkt der Inseln – von 4,5%. Es kamen aber immerhin über 3,4 Mio. Touristen aus Großbritannien. Auch die Zahl der Deutschen, die eine Kanarenreise buchten nahm im Vorjahresvergleich um 3,12% ab. 2007 verbrachen 2,57 Mio. Deutsche einen Urlaub auf den Kanaren.