Der PP-Chef will sich nur in privaten Sendern mit dem Ministerpräsidenten messen
Vor vier Jahren lehnte es der konservative Oppositionsführer Mariano Rajoy ab, sich mit dem damaligen Spitzenkandidaten der Sozialisten und derzeitigen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero im Rahmen eines Fernsehduells vor den Wählern zu messen. Nicht so jedoch dieses Mal.
Madrid – Er wolle sich gerne im Rahmen der Wahlkampagne zu den im März kommenden Jahres anstehenden Parlamentswahlen mit dem Regierungschef im Fernsehen „duellieren“, so verkündete Rajoy Mitte Dezember in der Öffentlichkeit. Allerdings nur, wenn dieses Duell in privaten Sendern stattfinde. Er schlug dafür auch „zur Gewährleistung der Neutralität“ vor, gleich drei Duelle in den Sendern Antena 3, Telecinco und La Cuatro zu veranstalten.
Die öffentliche-rechtliche Anstalt Televisión Española (TVE)lehne er jedoch strikt ab, da es sich dabei um einen gänzlich „staatlichen“ Sender handle, der weder Pluralität noch Gleichberechtigung garantiere.
Allerdings scheint es ihm mit dieser Anschuldigung nicht gänzlich ernst zu sein, denn angesichts des daraufhin entstandenen Wirbels, lenkte er schnell ein. In einem ersten Treffen vereinbarten die Kampagnen-Chefs der beiden stärksten spanischen Parteien, José Blanco von den Sozialisten und Pío García Escudero von den Konservativen, dass letztendlich zwei Fernseh-Debatten zwischen den Spitzenkandidaten stattfinden sollen. In welchen TV-Kanälen steht jedoch noch nicht fest, doch García Escudero ließ keinen Zweifel daran, dass für seinen Chef selbstverständlich auch TVE in Frage kommt.
Sollte diese Debatte diesmal tatsächlich stattfinden, wird es sich um das erste TV-Duell der Spitzenkandidaten der zwei stärksten spanischen Parteien handeln, seit 1993 das Fernsehduell zwischen dem Sozialisten Felipe González und dem Konservativen José María Aznar stattfand. Zehn Millionen Zuschauer verfolgten damals die Debatte am Bildschirm.