Die Maßnahme gilt für alle seit dem 3. Juli geborenen Babys von legal in Spanien lebenden Eltern
Die Ankündigung, dass die Regierung ab sofort für jedes neugeborene oder adoptierte Kind in Spanien eine Art Prämie in Höhe von 2.500 Euro zahlt, schlug wie eine Bombe ein. Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero gab die neue Maßnahme, durch die nicht zuletzt die äußerst niedrige Geburtenrate in Spanien gefördert werden soll, am 3. Juli im Rahmen seiner Eröffnungsrede zur Debatte über die Lage der Nation bekannt und sorgte dafür, dass sämtliche Nachrichtensendungen an diesem Abend mit dieser Ankündigung begannen.
Madrid – Die Maßnahme, die alle legal in Spanien lebenden Eltern von Kindern, die seit dem 3. Juli auf die Welt kamen unabhängig von ihrem Einkommen betrifft, wurde noch am selben Tag gültig, obwohl der Ministerrat den endgültigen Segen erst eine Woche später erteilte.
Pro Jahr sind nach derzeitigem Stand etwa 500.000 Familien betroffen (2006 kamen 481.102 Kinder in Spanien auf die Welt). Für die Staatskassen bedeutet das etwa 1,2 Milliarden Euro jährlich.
Die staatliche Kinderprämie kann seit dem 15. Juli über ein Formular beantragt werden, das in den Büros der Finanzämter und der Sozialversicherung erhältlich ist bzw. aus dem Internet heruntergeladen werden kann. Erhalten werden die Eltern das Geld jedoch erst frühestens im Dezember, solange dauert es nämlich noch, bis nach der eigentlichen Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes die notwendigen Formalitäten erledigt sind. Sobald alles seinen normalen Gang geht, erhalten die Familien im Regelfall das Geld jedoch spätestens einen Monat nach der Geburt bzw. der Adoption eines Kindes.
Diese Prämie gibt es zusätzlich zu den 1.200 Euro, die arbeitende Mütter von Kindern unter drei Jahren bereits heute erhalten. Ebenso wie diese 1.200 Euro kann die Prämie in einer Zahlung bzw. durch Abschreibung in der Einkommensteuererklärung bezogen werden.
Schüchterner Anstieg
Langsam aber sicher erhöht sich in Spanien die Geburtenrate. Nach den vorläufigen Daten des vergangenen Jahres ist 2006 sogar als regelrechtes Rekordjahr anzusehen. Denn mit 1,37 Kindern pro Spanierin im gebärfähigen Alter wurde erstmalig der letzte Spitzenwert von 1991 übertroffen. Spanien hat damit endlich wieder auch im EU-Vergleich eine der besten Geburtenraten.
16,46% der Babys, die derzeit in Spanien geboren werden, haben übrigens eine ausländische Mutter, wobei die Marokkanerinnen mit 17.205 Babys im vergangenen Jahr in Spanien an der Spitze standen.