Nach zwei Jahren Diskussionen, Diskrepanzen, Vor- und Rückschritten hat die spanische Regierung jetzt ihre „Spanische Strategie gegen den Klimawandel und für saubere Energien“ vorgestellt.
Das Dokument, das die Ministerien für Wirtschaft, Industrie, Umwelt, Landwirtschaft, Präsidentschaftsangelegenheiten, Infrastrukturen, Arbeit und Wohnungsbau in einer sogenannten „interministeriellen Arbeitsgruppe gegen Klimawandel“ erarbeitet haben, umfasst 45 Seiten und sieht Maßnahmen bis ins Jahr 2012 vor. Unter anderem ist dabei ein Anstieg der Stromtarife vorgesehen, womit „Verschwendung“ bestraft werden soll. Ab 2012 sollen außerdem Kohleheizkessel in Privathäusern verboten und die Nutzung von Air Condition eingeschränkt werden. Des Weiteren ist vorgesehen, dass alle elektrischen Haushaltsgeräte über ein sogenanntes Energie-Zertifikat verfügen müssen. Dieses soll bescheinigen, dass es sich um möglichst energiesparende Geräte handelt. Außerdem sollen die Steuern für mit Biodiesel betriebene Fahrzeuge gesenkt werden, um sie hingegen für Fahrzeuge mit großer Motorleistung deutlich zu erhöhen.
Ziel des Plans ist die Eindämmung des Energieverbrauchs in Spanien um 1% pro Jahr und zwar ohne dass dies negative Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt nach sich zieht.
„Der Klimawandel ist eine der gefährlichsten Bedrohungen für eine nachhaltige Entwicklung und stellt eine der größten Umwelt-Herausforderungen dar, mit Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft, die Gesundheit und das gesellschaftliche Wohlbefinden“, lautet der einleitende Satz zu dem Dokument.
Spaniens Emission von Schadstoffen liegt derzeit um 52% höher als 1990, obwohl laut Kyoto-Protokoll nur ein Anstieg von 15% als „erträglich“ angesehen wird. Die spanische Regierung will nun erreichen, dass die Emissionen insofern reduziert werden, dass sie letztendlich im Vergleich zu 1990 nur einen Anstieg von 37% ausmachen. Die übrigen Überschreitungen der Kyoto-Werte sollen durch den Kauf von Emissionsrechten anderer Länder ausgeglichen werden. Das wird Spanien über drei Milliarden Euro kosten.
Mit keinem Wort wird in dem Dokument übrigens die Nutzung von Nuklear-Energie erwähnt.