LTU wird Air Madrid nicht übernehmen

Air Comet machte das bessere Angebot

Die Pläne der Düsseldorfer Airline LTU zur Expansion in Spanien sind geplatzt. Die Ferienfluggesellschaft hatte in den letzten Wochen mit den Eigentümern von Air Madrid über die Übernahme von Südamerika-Flugstrecken und Teilen der Belegschaft verhandelt.

Madrid – Vermittler in den Gesprächen war das Verkehrsministerium in Madrid, das der spanischen Billigfluglinie im Dezember wegen chronischer Verspätungen und Sicherheitsmängel die Fluglizenz entzogen hatte und nun nach einer Lösung sucht.

Die Verhandlungen waren schon recht weit fortgeschritten – die neue Tochtergesellschaft sollte „LTU España” heißen und die Transatlantik-Verbindungen sowie zahlreiche Mitarbeiter von Air Madrid übernehmen. Zudem hatten sich die Düsseldorfer verpflichtet, zu einem Sonderpreis die Passagiere zu befördern, die noch ein Ticket von Air Madrid haben und momentan nicht wissen wie sie in die Heimat zurückkehren sollen.

In letzter Minute jedoch scheiterten die Gespräche mit der spanischen Behörde und Investoren. Jürgen Marbach, geschäftsführender Gesellschafter der LTU sagte dazu: „Trotz eines von LTU vorgelegten fundierten Konzeptes konnte in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit mit den Beteiligten keine Einigung erzielt werden, um eine neue Fluggesellschaft auf solide wirtschaftliche Beine zu stellen. Vor diesem Hintergrund haben wir allen Parteien heute mitgeteilt, dass unser Angebot nicht länger aufrecht erhalten bleiben kann.“ Das Unternehmen will sich nun nach anderen Möglichkeiten zur Expansion umsehen, um der Konkurrenz Paroli zu bieten.

Die spanische Fluggesellschaft Air Comet

erhält den Zuschlag

Kurz vor dem Rückzug war auch die spanische Airline Air Comet mit der spanischen Regierung in Verhandlungen getreten und hat nach dem Rückzug von LTU den Zuschlag bekommen. Die zum spanischen Reiseveranstalter Marsans gehörende Air Comet hat sich zur Übernahme von 578 Mitarbeitern verpflichtet, das entspricht 53% der gesamten Belegschaft. Außerdem werden alle sitzen gebliebenen Air Madrid-Passagiere für pauschal 200 Euro nach Hause geflogen, sobald der Flugbetrieb auf den Routen wieder aufgenommen wird.

Die kleine spanische Fluggesellschaft nutzt die Chance und treibt ihre Expansionspläne voran.