Die Terrorzelle bereitete Anschläge in der spanischen Nordafrika-Exklave vor
Nach monatelangen Geheimdienst-Ermittlungen wurden am 12. Dezember in der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta elf radikale Islamisten verhaftet. Die mutmaßlichen Terroristen, zehn Spanier und ein Marokkaner, wurden bei dem Großeinsatz mit rund 300 Polizisten und Sicherheitskräften in ihren Wohnungen bzw. während des Gebets in Moscheen festgenommen.
Madrid/Ceuta – Nach bisherigem Ermittlungsstand gehört die Islamisten-Zelle zur GICM-Organisation (Marokkanisch-Islamische Kampfgruppe), die mit Al Qaeda in Zusammenhang gebracht wird und von der einige Mitglieder in die Madrider Terroranschläge vom 11. März 2004 und das Attentat von 2003 in Casablanca verwickelt sein sollen. Unter den Verhafteten befinden sich außerdem zwei Brüder eines Spaniers, der bis 2004 im US-Gefängnis Guantánamo auf Kuba inhaftiert war.
Im Rahmen der Razzia im konfliktreichen Muslimen-Viertel Príncipe Alfonso stellte die Polizei einschlägiges Video- und Audiomaterial sowie Geld, schusssichere Westen und gefälschte Ausweispapiere sicher.
Wie Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba erklärte, standen die radikalen Islamisten bereits seit März 2005 unter Beobachtung. Als die Ermittler in Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Geheimdienst gewahr wurden, dass sich die Männer allem Anschein nach auf Terroranschläge vorbereiteten, schlugen sie zu. Unter den möglichen Anschlagszielen der Terrorzelle werden das Messegelände Ceutas und ein Supermarkt vermutet. Außerdem planten sie Überfälle auf eines der beiden Pulvermagazine von Monte Hacho, um sich mit Waffen und Sprengstoff zu versorgen.
Im Rahmen der Ermittlungen unter der Leitung des spanischen Antiterror-Richters Baltasar Garzón war in diesem Zusammenhang festgestellt worden, dass einer der verhafteten Männer Kontake zu drei moslemischen Soldaten hatte, um an Information zu kommen.