Weil seine Stieftochter bei dem Anschlag ums Leben kam
Es gibt Menschen, die keinerlei Schamgefühl haben. Zu ihnen gehört zweifellos der 41-jährige Marokkaner Abdenneri Esabar, der aus Fez stammt und sich als mutmaßlicher Terrorist in Untersuchungshaft befindet.
Madrid – Ihm wird vorgeworfen, an dem Terroranschlag vom 11. März 2004 in Madrid beteiligt gewesen zu sein, bei dem 191 Menschen ums Leben kamen. Außerdem wird ihm zur Last gelegt, Personen angeworben zu haben, die im Irak als Selbstmord-Attentäter eingesetzt werden sollten.
Dieser Mann hat einen Antrag auf Entschädigung gestellt, weil seine Stieftochter bei der Explosion eines der Züge in der Station Pozo Tio Raimundo mit 64 weiteren Opfern ums Leben gekommen war. Der Staatsanwalt, der von diesem Antrag zufällig „Wind“ bekommen hatte, sorgte umgehend dafür, dass dieser abgelehnt wurde.
Abdenneri Esabar befindet sich seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft wegen Zugehörigkeit zu einer bewaffneten Bande und Anstiftung zum Selbstmord.
Außerdem soll er einem anderen Mitglied der Bande zur Flucht in den Irak verholfen haben.
Die Staatsanwaltschaft hat festgestellt, dass Esabar in seiner Eigenschaft als Erbberechtigter die entsprechenden Dokumente eingereicht hat, um die Entschädigung zu erhalten. Als Stiefvater der 13jährigen Saane Ben Salah konnte er mit einer Unterstützung des Staates rechnen.
Sein Name stand auch in der Liste der Geschädigten, die vom Verband der Terroropfer bei der Staatsanwaltschaft eingereicht worden war. Dank der Überprüfung von Computerdaten durch das Gericht kam man ihm auf die Spur.