Coalición Canaria und PSOE wollen durch einen Entschließungsantrag die Förderung der Kamelzüchter erwirken
Kanarische Inseln – Das kanarische Dromedar, im Volksmund „Camello canario“ genannt, ist eine mittlerweile einheimisch gewordene Rasse, die Anfang des 15. Jahrhunderts auf die Inseln gebracht wurde und heute vom Aussterben bedroht ist. Die Gesamtpopulation auf den Kanaren umfasst rund Tausend Exemplare. Früher – vor allem auf Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria – ein geschätztes Arbeitstier, war das „Camello canario“ in den letzten Jahrzehnten vornehmlich damit befasst, Urlaubsreisenden die reizvollen kanarischen Landschaften vom Kamelrücken aus näher zu bringen. Doch seit über einem Jahr leidet diese Branche wie alle vom Tourismus abhängigen Sektoren, unter starken wirtschaftlichen Einbußen.
Andererseits hat das heimische Dromedar noch mehr Qualitäten als die eines Arbeitstieres oder einer touristischen Attraktion. Die Milch der Stuten ist hoch geschätzt und kann Preise von bis zu 30 Euro pro Liter erzielen – fünfzig- bis hundertmal mehr als Kuh- oder Ziegenmilch.

Die Zucht des „Camello canario“ hat somit eine große Zukunft vor sich, doch die Gegenwart sieht aufgrund der schwierigen ökonomischen Lage, in welche die Halter und Züchter der Tiere durch die Pandemiekrise geraten sind, düster aus. Deshalb hat die Partei PSOE im Kanarenparlament einen Entschließungsantrag eingebracht, der über das kanarische Landwirtschaftsministerium von Alicia Vanoostende (PSOE) finanzielle Hilfen aus dem Landwirtschaftsentwicklungsfonds der EU für diejenigen Familien und Firmen auf den Weg bringen soll, welche diese Tiere halten und diese Art so vor dem Verschwinden bewahren.
Schon im März dieses Jahres hatte das Kanarenparlament zwei Anträge von der Coalición Canaria (CC) sowie von der PNL angenommen, die ebenfalls darauf abzielten, Subventionen für den Erhalt und die Ausweitung der Zucht dieser einheimischen Rasse bereitzustellen.