Mehrere Hundert Menschen marschierten friedlich vom Aufnahmelager in Las Raíces bis ins Zentrum von La Laguna
Teneriffa – Mehrere Hundert Migranten aus Marokko und Ländern der westlichen Sahelzone wie Mauretanien und Senegal machten am 6. März mit einem friedlichen Marsch auf ihre Lage aufmerksam. Bei der Veranstaltung der Demo wurden sie von der Bürgervereinigung „Asamblea de Apoyo a los Migrantes en Tenerife“ unterstützt, die sich für die Rechte der Flüchtlinge stark macht. Die Demonstranten marschierten von dem Aufnahmelager in Las Raíces bis ins Zentrum von La Laguna. Unterwegs riefen sie immer wieder „Libertad“; sie fordern Freiheit und das Ende der Blockade, die sie an der Weiterreise auf das spanische und europäische Festland hindert. Die meisten Migranten haben Angehörige oder Kontakte auf dem Festland, die sie aufnehmen oder ihnen Jobs besorgen können. Sie wagten die gefährliche Überfahrt von Westafrika zu den Kanaren nur, um Geld zu verdienen und ihren notleidenden Familien in der Heimat schicken zu können. Dass sie nun auf den Inseln festsitzen und darüber hinaus damit rechnen müssen, abgeschoben zu werden, frustriert sie.
Unterdessen erreichen erneut mehrere Boote mit Migranten die kanarische Küste. Am 3. März wurde ein Fischerboot mit 34 Migranten in der Nähe der Insel La Graciosa gesichtet und in den Hafen von Arrecife geschleppt. Am 6. März sichtete die Seenotrettung ein Migrantenboot südlich von Gran Canaria und brachte die 41 Insassen sicher in den Hafen von Arguineguín. Zeitgleich traf ein Flüchtlingsboot mit 15 Personen in Los Cristianos auf Teneriffa ein. In einem weiteren Boot, das am 8. März 250 km südlich von Gran Canaria unterwegs war, befanden sich 49 Männer, darunter ein Toter. Die Überlebenden berichteten den Rettern, dass während der Überfahrt weitere vier Männer gestorben seien.