Umweltschützer verklagen Bahnprojekt
Die Auseinandersetzung zwischen dem Cabildo und den Umweltschützern wegen des umstrittenen Projekts einer Eisenbahnstrecke auf Teneriffa geht in eine neue Runde.
Die Ökologeninitiative „Ben Magec“ hat nun beim obersten Gerichtshof der Kanaren, dem „Tribunal Superior de Justicia de Canarias“, angezeigt, dass das Projekt der geplanten Eisenbahn-Südstrecke (das Wochenblatt berichtete) „mehrfach illegal“ sei. Einer der beklagten Punkte sei das Fehlen einer „strategischen Umweltstudie“, wie sie das Gesetz vorschreibe.
Ein anderer Kritikpunkt betrifft die Untertunnelung der unter Naturschutz stehenden Montaña de Guaza. Dieser kahle Hügel südlich der Autobahn kurz vor Los Cristianos darf nicht bebaut werden, weshalb die Bahnplaner vorhaben, das gesamte Gebiet zu untertunneln. Das gefällt den Umweltschützern aber auch nicht, wie Fran Castro, ein Sprecher von „Ben Magec“ auf einer Pressekonferenz vor dem Regierungsgebäude in Santa Cruz erklärte. Seiner Ansicht nach ist die Änderung der Naturschutznormen, die eine Untertunnelung erlaubt, seit einem Spruch des obersten Gerichts vom April nicht mehr gültig, weil die Regierung gewisse Fristen nicht eingehalten habe. Damit sei die gesamte Planung hinfällig. Auch fehle immer noch ein entsprechender Beschluss der kanarischen Regierung, der die Kompetenz über Eisenbahnen an die Inselregierung (Cabildo) überträgt, die für die Planung verantwortlich ist.
Das gesamte Eisenbahnprojekt ist nach Meinung der Ökologen eine „Verschwendung“, ein „unnötiges Projekt“. Auf der anderen Seite vermissen sie ein klares Votum der Regierung für den öffentlichen Verkehr und werfen ihr vor, zweigleisig zu fahren mit der ebenfalls geplanten Erweiterung der Autobahnen, die „nur den privaten Verkehr begünstigt. Wenn sie wirklich für Busse und Eisenbahnen sind, dann sollten sie sofort den Autobahnausbau stoppen.“ Fran Castro beschuldigte das Cabildo außerdem, den Busverkehr der TITSA zu sabotieren, denn dort habe es mitzuentscheiden.
