Verdächtiger soll deutsche Anleger um zwei Millionen betrogen haben
Zielfahnder des Landeskriminalamtes Hamburg konnten Anfang Juli auf Teneriffa einen seit 2001 gesuchten Anlagebetrüger festnehmen. Der Mann wurde im Fischerdorf Los Silos aufgespürt und sitzt nun in Auslieferungshaft.
Mit tollen Renditen hatte der 47-jährige Thomas B. 2001 gutgläubige Anleger für Warentermingeschäfte geködert. Das eingezahlte Geld, rund zwei Millionen Euro, steckte er in die eigene Tasche. Als er genug hatte, setzte er sich ab.
Im Mai 2005 wurden Zielfahnder auf ihn angesetzt, weil diesen Herbst die Tat verjährt wäre. „Man hätte den Mann dann nicht mehr strafrechtlich zur Verantwortung ziehen können“, so ein Beamter. Den Zielfahndern gelang es, den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Betrüger zunächst auf Fuerteventura zu lokalisieren. „Er hatte seinen Namen geändert und hielt sich ständig an wechselnden Orten auf“, so ein Beamter. Nebenbei erleichterte Thomas B. noch eine Engländerin um 30.000 Euro, indem er ihr vorgaukelte, ein gemeinsames Unternehmen gründen zu wollen.
Anschließend hatte er sich nach Teneriffa abgesetzt und versteckte sich am Fuße des Tenogebirges, im beschaulichen Fischerdorf Los Silos. Laut eigenen Aussagen benutzte er dabei verschiedene Höhlen in der Nähe von El Tanque. „Er lebte nicht auf großem Fuß, wie es viele andere Betrüger seines Kalibers tun“, erzählt ein Polizist. Vermutlich wollte Thomas B. dort in aller Ruhe die Verjährung seiner Tat abwarten.
Zwei deutsche Zielfahnder flogen jedoch Anfang Juli auf die Urlaubsinsel und machten den Plan zunichte. Schnell hatten sie den Mann aufgespürt und nahmen ihn fest. „Er war völlig überrascht und ließ sich widerstandslos festnehmen“, so die Polizei. Der Mann sitzt nun auf Teneriffa in Haft. Wann er nach Deutschland ausgeliefert wird ist noch nicht bekannt.