Zweite Landebahn ist überflüssig

Die Kontroverse um den Südflughafen geht weiter

Die Inselregierung von Teneriffa will unbedingt eine zweite Landebahn für den Südflughafen bauen lassen. 190 Millionen Euro soll diese, nach Meinung der Regierung „authentische Notwendigkeit der Insel“ mindestens kosten.

Dass eine solche Piste aber keineswegs „notwendig“ ist, rechnete der Abgeordnete der „Vereinigten Linken“ IU Ramón Trujillo unlängst vor dem Abgeordnetenhaus vor.

Zunächst einmal werden am Südflughafen jährlich acht Millionen Passagiere abgefertigt. Der Flughafen Gatwick (London) fertigt 35 Millionen Fluggäste ab und schafft das auch mit nur einer Piste. Außerdem ist das Passagieraufkommen in den letzten zehn Jahren rückläufig, so dass 2009 nicht mehr Passagiere über den Südflughafen reisten als schon 1994.

Die 2005 erstellten Prognosen, die bis 2010 mit einer Verdoppelung der Fluggäste gerechnet haben, lagen völlig daneben, denn tatsächlich ist es zu einem Rückgang von 17 % gekommen. 

Beim Frachtaufkommen sind die Zahlen noch schlechter: Wurden im Jahr 2000 noch 12.000 Tonnen Luftfracht verladen, so waren es 2009 nur noch 5.300 Tonnen, demnach weniger als die Hälfte. Die Zahlen belegen also, dass eine weitere Landebahn überhaupt nicht gebraucht wird. Rodríguez empfahl der Regierung, wenn sie schon so viel Geld ausgeben will, sich auf „die wahren Notwendigkeiten der Kanaren zu besinnen“, vor allem Bildung und Gesundheitswesen.