Der „Lago Martíanez“ ist auch nach 31 Jahren weiterhin ein Besuchermagnet
Einer jungen Familie aus Madrid wurde vor wenigen Tagen zu ihrer großen Überraschung im Lago Martiánez in Puerto de la Cruz ein großer Empfang beschert. Ein Stadtvertreter und der Direktor der Anlage erwarteten sie bei ihrer Ankunft und gratulierten: Sie sind die 26-millionsten Besucher des berühmtesten Freibads Teneriffas.
Die von César Manrique entworfene 55.000 qm große Meeresschwimmbadanlage wurde am 30. April dieses Jahres 31 Jahre alt. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1977 erfreut sich die Wasseroase in Puerto de la Cruz großer Beliebtheit – 1987 wurde mit 1,1 Millionen Besuchern der bislang ungebrochene Rekord aufgestellt.
Manrique zeichnete den ersten Entwurf auf eine Papierserviette
Angesichts der kriselnden (Tourismus-)Wirtschaft wurde die Gelegenheit wahrge- nommen, die Besucherzahl 26.000.000 zu feiern und damit zu zeigen, dass Puerto weiterhin mit Attraktionen glänzen kann. Immerhin wurde die Anlage erst vor etwa drei Jahren nach einer Komplettsanierung für 17,5 Millionen Euro wiedereröffnet. 2005 erklärte die kanarische Regierung die Anlage zum Kulturgut.
Die Geschichte der Martiánez-Bäder geht eigentlich auf die 50er Jahre zurück, denn bereits damals ließ ein privater Unternehmer die ersten Schwimmbäder – Lido San Telmo – bauen. Die Idee zur Erweiterung der Badeanlage entstand 1967, und der damalige Bürgermeister Felipe Machado del Hoyo gab das Projekt bei den Ingenieuren Juan Alfredo Amigó und José Luis Olcina in Auftrag. Das Team wurde später mit César Manrique komplett. Damals war das Unternehmen mit 42 Millionen Peseten veranschlagt (252.400 Euro), die aus der Stadtkasse bezahlt wurden. Im September 1971 wurde der erste Teil, die Piscinas de los Alisios, eröffnet.
Nach der Tourismuskrise von 1973 war Puerto de la Cruz auf der Suche nach einer neuen Attraktion – die Idee des Lago Martiánez wurde geboren. Es wird erzählt, dass César Manrique den ersten Entwurf bei einem Treffen im Hotel Las Vegas auf eine Papierserviette zeichnete. Die Bauarbeiten kosteten später etwa 300 Millionen Pesten (1,8 Millionen Euro), die von der Stadt ohne jegliche Subventionen und nur dank eines Bankkredits finanziert wurden. Der Lago Martiánez wurde schließlich im April 1977 mit einer feierlichen Veranstaltung eröffnet. Stargast war damals die Sängerin Isabel Pantoja.
Instandhaltungsarbeiten
Wie in jedem Jahr werden auch in diesem Mai Reparaturarbeiten in der Schwimmbadanlage von Puerto de la Cruz am künstlichen See durchgeführt. In den kommenden Wochen (5. bis 19. Mai) wird der See mit der Insel für das Publikum geschlossen sein, die anderen Pools der Anlage bleiben geöffnet. Wie die Stadt mitteilt, ist man bestrebt, die Arbeiten zügig durchzuziehen, damit die komplette Anlage den Badegästen so schnell wie möglich wieder zur Verfügung steht.