Nur ein Drittel der spanischen Seereservate stehen tatsächlich unter Schutz
Madrid – Um die international vorgegebenen Ziele zu erfüllen, müsste Spanien mindestens 10 Prozent seiner Hoheitsgewässer zu geschützten Gebieten erklären. Das unglaublich geringe eine Prozent tatsächlich geschützten Seegebiets aus dem Jahr 2009 ist in den letzten sieben Jahren auf immerhin 8% gestiegen. Dieser Schutz besteht jedoch in Wirklichkeit nur auf dem Papier. Von den 98 zum Reservat erklärten Gebieten haben nur 33 einen Aktionsplan, der die entsprechenden Maßnahmen zur Erhaltung der Gewässer vorschreibt. Die restlichen Gebiete existieren bisher nur auf den Seekarten.
Mit einem Budget von 49,8 Millionen Euro möchte Sonia Castañeda, die Leiterin der Stiftung für Biodiversität des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährung und Umwelt, im Laufe der kommenden acht Jahre die spanischen Schutzgebiete erweitern. Alle vorgesehenen Aktionspläne sollen die Artenvielfalt und den Erhalt des Meeresgrundes der geschützten Zonen garantieren.
Diese Initiative wurde kürzlich in La Serena (Chile) unter dem Namen „LIFE IP Intermares“ auf einem Kongress zum Erhalt der Weltmeere vorgestellt. Die Initiative begann ihren Werdegang im Januar dieses Jahres mit dem Ziel, die Anzahl der Meeresreservate zu erhöhen. Dies gilt u.a. für einen großen Bereich südlich von Fuerteventura. Ein Gebiet, das der WWF (World Wildlife Found) seit vielen Jahren zum „Sanktuarium“ für Delfine und Wale erklären möchte. In enger Zusammenarbeit der spanischen Regierung mit Wissenschaftlern, Nichtregierungsorganisationen und Fischern sollen die spezifischen Aktionspläne zum Erhalt der Meere nun nicht nur ausgearbeitet, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden.