Welt erreicht Spanien Das Unterseekabel von Facebook, Microsoft und Telefónica ist 6.600 Kilometer lang und verbindet die USA und Europa südlich der bisherigen Glasfaserleitungen
Madrid – Das bisher leistungsfähigste Glasfaserseekabel der Welt, mit Namen „Marea“ ist am 13. Juni am Strand Arritera nahe Bilbao vertäut worden. Die Verlegung zwischen der spanischen Nordküste und Virginia in den USA soll bis Oktober 2017 abgeschlossen sein.
Das 6.600 Kilometer lange Unterseekabel ist ein gemeinsames Projekt von Telxius (Telefónica), Microsoft und Facebook und bricht alle bisherigen Kapazitätsrekorde mit einer Übertragungsrate von 160 Terabyte pro Sekunde (Tbps). Das entspricht dem 16-Millonenfachen einer häuslichen Internetverbindung oder 100 Milliarden „Tweets“ pro Sekunde. Im Jahr 2015 war die Gesamtkapazität aller Glasfaserverbindungen mit 300 Tbps nicht einmal doppelt so groß, wie die dieses einen Kabels von nur 10 Zentimetern Durchmesser. Der Kern aus acht Glasfasersträngen wird geschützt durch ein Kupferrohr, eine Polykarbonatschicht, eine Aluminiumbarriere, die das Eindringen von Wasser verhindern soll, sowie eine Stahlgewebe- und eine Polyäthylenschicht gegen mechanische Beschädigung. Das Kabel wurde von der Firma TE Connectivity aus dem schweizerischen Schaffhausen geliefert.
Von Virginia über Spanien nach Afrika, Asien und Nahost
„Marea“ verläuft südlich aller bisher verlegten Überseekabel und ist das erste, das Europa mit dem wichtigen Internetknotenpunkt in Virginia verbindet. Die Verbindung nach Nordspanien ermöglicht zudem den Anschluss an Kabelsysteme, die eine schnellere Verbindung mit Afrika, dem Nahen Osten und Asien herstellen.
Die genauen Kosten des Projekts sind nicht bekannt. Doch weiß man, dass ein Unterseekabel von geringerer Kapazität, das 2015 nach Irland verlegt wurde und 1.000 Kilometer kürzer ist, 270 Millionen Euro gekostet hat. Microsoft hat bekannt gegeben, dass das „Marea“-Kabel Teil eines globalen Investitionsprogramms von 15 Milliarden Dollar sei, welches die Infrastruktur für die zunehmende Datenspeicherung im Netz, die „Cloud“, schaffen soll.