Das Boot soll am 20.6. von Westsahara in See gestochen sein
Gran Canaria – Ein Migrantenboot, das sich am 20. Juni von Ad-Dakhla im Süden Westsaharas aus auf die Fahrt zu der 450 Kilometer entfernten Insel Gran Canaria gemacht hat, soll nach Angaben der Familien der Betroffenen auf dem Atlantik untergegangen sein. Zwanzig der 39 Insassen sind ertrunken oder vermisst. Drei Tage später sollen einige der Leichen an der Küste von Ad-Dakhla angespült worden sein. So berichtet es die saharauische Nachrichtenagentur Equipe Media. Das Ereignis wurde bisher weder von der Polizei noch der Marine Marokkos bestätigt.
Unter den Toten soll sich auch der saharauische Rapper Said Lili „Flitox“ befinden, einer von mehreren jungen Musikern aus Westsahara, die in der Dokumentation „Life is waiting“ der brasilianischen Filmemacherin Iara Lee porträtiert wurden. Diese veröffentlichte die Nachricht auf ihrem Facebook-Account und zeigte sich tief betroffen vom Tod des jungen Musikers.
Dreizehn der Schiffbrüchigen kamen mit dem Leben davon. Wie sie gerettet wurden, ist unbekannt. Einer von ihnen berichtete, dass der Bootsführer das Schiff verlassen habe, als es in Schwierigkeiten geriet. Er sei mit einer Schwimmweste über Bord gesprungen und habe die anderen ihrem Schicksal überlassen.
Vier Leichen, die vor Ad-Dakhla treibend gefunden wurden, waren Minderjährige, drei Mädchen und ein junger Mann, der als der Rapper Said Lili Flitox identifiziert wurde.