Auswanderungswelle hält an

Die spanische Auswanderungswelle hält weiter an. Nach den neuesten Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) waren am 1. Januar 2016 etwa 2,3 Millionen Spanier bei den ausländischen Konsulaten gemeldet – knapp 6% mehr als ein Jahr zuvor und rund 57% mehr als 2009, als die Wirtschaftskrise Spanien bereits voll im Griff hatte. Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass die Auswanderungswelle anhält.

Rückblick

Die Verabschiedung eines Ausländergesetzes, das den realen Verhältnissen in den Achtzigerjahren entsprach, war im Frühjahr 1986 ein aktuelles Thema. Es sollte der Regierung Mittel an die Hand geben, um im Lande Ordnung zu schaffen. Zwischen 300.000 und 500.000 Ausländer sollen sich damals illegal in Spanien aufgehalten haben, gegenüber 250.000, die legal, also offiziell angemeldet im Land lebten. Das neue Gesetz ermöglichte den spanischen Behörden auch, „Illegale“ bis zu vierzig Tage in Haft zu nehmen und sie anschließend auszuweisen. Wie seinerzeit aus der Presse zu entnehmen war, hatte schon die Ankündigung über die Verabschiedung des Ausländergesetzes mehr als 45.000 illegal hier lebende Personen dazu bewogen, ihre Situation zu regulieren.