Vorbildliches Katzenheim trotz schwerer Zeiten


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Deutsche Inspektoren des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. bezeichnen La Rosaleda als beispielhaft

Der plötzliche Tod von Marleen Paterson hat bei der Katzenherberge La Rosaleda in Puerto de la Cruz vieles aus der Bahn geworfen. Monate harten Kämpfens liegen hinter dem Vorstand des Tierschutzvereins und den Mitarbeitern.

Größte Sorge ist und bleibt die Geldnot. Seit die Betreiber des Golfplatzes dem Katzenheim den Strom abgeklemmt haben, muss mit einem Generator gearbeitet werden, der wegen der hohen Benzinkosten nur wenige Stunden am Tag in Betrieb ist. Der Kostenvoranschlag für einen neuen Stromanschluss durch Unelco liegt mit 4.845 Euro weit über dem Budget des Tierschutzvereins. Und trotzdem schaffen es die Verantwortlichen im Katzenheim, die Einrichtung in einem vorbildlichen Zustand zu halten. Dies war auch das Urteil von Frau Dr. Reiser und Dieter Ernst vom Europäischen Tier- und Naturschutz e.V., die unangemeldet und ohne Nennung ihrer Namen La Rosaleda besuchten. Sie wollten sich selbst ein Bild vom Zustand des Katzenheims machen, nachdem sie die unterschiedlichsten Informationen erhalten und Berichte und Veröffentlichungen gelesen hatten.

Positiv empfanden die als Touristen getarnten Inspektoren, dass ihnen alle Räumlichkeiten und Gehege bereitwillig gezeigt wurden. „Der heutige Zustand aller Gehege und Räum­lich­keiten, sowie vor allem der Katzen, macht einen vorbildlichen Eindruck – hier können sich viele deutsche Einrichtungen, trotz der derzeit angespannten finanziellen Lage bei La Rosaleda, ein Beispiel nehmen“, heißt es unter anderem in dem erstellten Bericht. Die „große Ordnung und Sauberkeit“ werden ebenso gelobt wie die Quarantänestation, in der getrennt gehaltene kranke Katzen versorgt werden.

Für die Präsidentin des Tierschutzvereins, Araceli Blanco, ist dieses Lob wie Balsam für die Seele und eine kleine Prämie für ihr Engagement. Doch leider kann man auch vom größten Kompliment kein Futter kaufen und keine Mitarbeiter bezahlen. Deshalb bemüht sie sich unermüdlich bei der Stadtverwaltung von Puerto de la Cruz um die Zusage einer finanziellen Unterstützung im nächsten Jahr. Stadträtin Gema María Vázquez und ihr Kollege Domingo Yanes haben sich bereits sehr aufgeschlossen gezeigt, berichtet uns Araceli. Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass Geldspenden von Deutschland aus – in früheren Zeiten reichlich und großzügig – heute praktisch nicht mehr eingehen.

Dass ungeachtet der Geldknappheit in der Krankenstation von La Rosaleda weiter Katzen kastriert, operiert und behandelt werden können ist der Solidarität der Tierärztin Patricia Maciel zu verdanken, die seit vielen Jahren für das Katzenheim arbeitet. Seit fünf Monaten leistet sie ihre Arbeit unentgeltlich. Mit dem so gesparten Geld kann der Tierschutzverein die drei Mitarbeiter bezahlen, die für die Reinigung zuständig sind. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Verband nicht nur für jede Geldspende dankbar ist, sondern auch für tatkräftige Unterstützung in Form von freiwilliger und unbezahlter Hilfe – Streicheleinheiten für die Samtpfoten, Futterausteilung und Säuberung der Gehege. An Sachspenden werden vor allen Dingen Handtücher, Bettlaken und Decken gebraucht. Wer Futter spenden möchte, sollte sich zuvor mit den Verantwortlichen in La Rosaleda in Verbindung setzen, um auch das Richtige zu kaufen.

Spendentisch und Infostand

Am 21. und 28. Dezember wird auf der San Telmo Promenade in Puerto de la Cruz ein Infostand mit Spendenbüchsen aufgebaut werden. Um die Passanten über die Arbeit im Katzenheim aufzuklären, werden noch (mehr­-sprachige) Freiwillige gesucht.

Wer sich für den Tierschutz auf Teneriffa und im Besonderen für das Wohl der Katzen einsetzen möchte ist an dieser Adresse richtig:

Tierschutzverein La Rosaleda, Camino Carrasco 11; 38400 Puerto de la Cruz; Tel. +34 616 45 15 15 (Spanisch); E-mail: info@larosaleda.eu




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