Ärztevertreter fordert einschneidende Maßnahmen
Nachdem das Cabildo und die Regionalregierung angekündigt hatten, durch Bereitstellung von Pflegebetten bzw. durch vorzeitige Öffnung der Notaufnahme des Nordkrankenhauses die in letzter Zeit nahe am Kollaps stehende Notaufnahme des Universitätskrankenhauses (HUC) entlasten zu wollen (das Wochenblatt berichtete), hat sich zunächst wenig verändert.
Am zweiten März-Wochenende reichte die Schlange der Patienten wieder bis hinaus in den Außenbereich.
Nachdem die Notaufnahme des HUC seit einigen Monaten auch für die Patienten des Landkreises „Isla Baja“ zuständig ist, hat sich die Lage zugespitzt. Mit der im Winter üblichen Grippewelle kam es mehrmals fast zum Kollaps, nun kam im März auch noch der Karneval hinzu. Laut Gewerkschaftsvertretern stauten sich vor dem Eingang der Notaufnahme die Krankenwagen, die Gänge waren überfüllt mit Patienten.
Zwar hätten die Sofortmaßnahmen wie die Erhöhung der Bettenzahl zumindest im Universitätskrankenhaus La Candelaria (HUNSC) für eine Erleichterung der Lage gesorgt, im HUC hätte das „Pflaster“ von 16 zusätzlichen Betten kaum etwas gebracht, so Levy Cabrera, Generalsekretär der Medizinergewerkschaft von Teneriffa (CESM).
In allen möglichen Abteilungen Betten aufzustellen sei nach den Worten des Ärztevertreters nicht die Lösung des Problems. Levy plädierte statt-dessen für eine Neuorganisation der Notaufnahme, die Verlegung der Pflegefälle vom Universitätskrankenhaus in Seniorenheime und die vermehrte Zusammenarbeit mit Vertragskliniken.