Betroffenenvereinigung musste Santa Cruz an „Anti-Zwangsräumungs-Protokoll“ erinnern
Seit Santa Cruz‘ Gemeinderat vor gut einem Monat das sogenannte „Anti-Zwangsräumungs-Protokoll“ beschlossen hat (das Wochenblatt berichtete), sind über 200 Familien an die Vereinigung der von Zwangsräumung Betroffenen (PAHT) herangetreten.
Wie Inma Évora, die Sprecherin von PAHT berichtete, seien die Familien, denen eine Zwangsräumung angedroht würde, teilweise vom Rathaus selbst zur Betroffenenvereinigung weitergeleitet worden, obwohl diese einem solchen Ansturm nicht gewachsen sei und das Rathaus doch seine Hilfe angeboten habe (das Protokoll erfasste eine Vielzahl von Lösungsvorschlägen bei Zwangsräumungen – darunter Zahlungsaufschub und Wohnen zur Miete, Leistung an Erfüllungs Statt, Sozialmieten –, die die Gemeinde an die Banken herantragen wollte).
Évora forderte Bürgermeister José Manuel Bermúdez auf, Wort gegenüber den Betroffenen zu halten und es nicht bei leeren Versprechungen bewenden zu lassen. Bermúdez solle sich mit den Banken in Verbindung setzen, ihnen die Vorschläge des Protokolls nahebringen und darüber hinaus die Überlassung leerstehender Gebäude gegen Sozialmieten aushandeln.
Nach einem Treffen mit Finanzstadtrat Alberto Bernabé – der Bürgermeister konnte laut der PAHT die Betroffenenvereinigung nicht empfangen – gab Évora bekannt, Bernabé habe ihnen die Unterstützung des Rathauses zugesichert. Eine Kommission soll gebildet werden, welche die Durchführbarkeit der Vorschläge unter die Lupe nehmen und das Protokoll vorantreiben wird.
Évora will auch noch andere Möglichkeiten auf den Tisch der Kommission bringen, denn viele Bauunternehmer sollen sehr wohl bereit sein, leerstehende Immobilien gegen Sozialmieten zur Verfügung zu stellen. Doch sei hierfür ein stärkeres Entgegenkommen der Banken notwendig, fügte sie hinzu.